Kita-Ranking zur rechten Zeit

Initiative weist nach, dass Hamburg nach Lübeck und Bremen die höchsten Kita-Gebühren hat. Sozialbehörde zweifelt

Das passt wie die Faust aufs Auge. Zum Auftakt der Legislaturperiode stellt die SPD einen Antrag zur Abschaffung der Kita-Gebühr für Fünfjährige, um Schwarz-Grün unter Druck zu setzen. Und genau in diesem Moment bescheinigt ein Ranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) der Hansestadt, sie habe die dritthöchsten Kita-Gebühren im Land.

So zahlen die Eltern eines Einzelkindes für einen Vier-Stunden-Platz 1.656 Euro im Jahr, wenn sie ein Bruttojahreseinkommen von 45.000 Euro haben. Damit landet Hamburg unter Deutschlands hundert größten Städten auf Rang 98 vor Lübeck (1.692 Euro) und Bremen (1.752 Euro).

Das Ranking unterscheidet in die drei Einkommensgruppen von 25.000 Euro, 45.000 Euro und 80.000 Euro jährlich. Bei Letzteren liegt Hamburg im Mittelfeld, was heißt, dass reiche Eltern weniger belastet werden. Für die niedrigste Einkommensgruppe fehlen Angaben aus Hamburg, weshalb die Stadt im Ranking fehlt. Der SPD-Abgeordnete Thomas Böwer fragt nun per kleiner Anfrage, warum das passierte.

Das konnte Sozialbehördensprecherin Juliane Eisenhut gestern nicht beantworten. „Die Kita-Studie gibt für Hamburg ein falsches Bild wieder“, sagt sie. Darin würden nur die Preise für Vier-Stunden-Plätze verglichen, die es in Hamburg kaum gebe. Die meisten Kinder besuchten täglich fünf Stunden eine Kita. Zudem zahle die Hälfte aller Eltern nur den Mindestbeitrag. KAJ