„Das geht auf Kosten der Sicherheit“

Die Löhne wurden gekürzt, um hohe Rohstoffkosten auszugleichen, sagt Mustafa Rafiq

taz: Herr Rafiq, wie bewerten Sie die gestern beschlossene Tariferhöhung?

Mustafa Rafiq: Das war das Minimum dessen, was wir gefordert haben.

Was wollen Sie denn noch?

Wir fordern, dass verkehrsbedingte Wartezeiten in die Kalkulation mit einfließen. Die so genannte Karenzminute wurde im Jahr 2000 eingeführt, um mit kalkulierbaren Angeboten neue Kunden zu gewinnen. Die Initiative ging von den Zentralen aus. Den eigentlichen Zweck erfüllt diese Regelung nicht. Tatsache ist, dass zum Ausgleich die Stunden überzogen werden, und das auf Kosten der Sicherheit. Wer will schon mit jemandem fahren, der seit 16 Stunden hinterm Lenkrad sitzt.

Wie hat sich die Einkommenssituation entwickelt?

Der Tarif wurde von 1994 bis 2000 nicht verändert. Die Arbeitsbedingungen sind dementsprechend immer härter geworden. Arbeitslöhne wurden gekürzt, um erhöhte Rohstoffkosten auszugleichen, oft sind es nicht mehr als 6 Euro in der Stunde. Standard sein sollte, dass Schichten nicht über 12 Stunden hinausgehen. Hoffen wir, dass die Tarifverhandlungen nächstes Jahr ein besseres Ergebnis bringen. INTERVIEW: KKE

Fotohinweis:MUSTAFA RAFIQ, 38, ist im Vorstand des Landesverbands Hamburger Taxiunternehmer e. V.