Ein-Euro-Jobs
: Unwürdige Politik

Keine schlechte Idee, ins Hintertreffen geratende Stadtteile zu fördern. Dies mit Ein-Euro-Jobs zu verwirklichen, ist auch nicht dumm von GAL und CDU. So kämen die Beschäftigungsmaßnahmen dort an, wo sie herkommen – aus den Quartieren. So mancher Langzeitarbeitsloser aus Dulsberg verbringt vielleicht lieber seine aufgebürdete Arbeitszeit damit, den eigenen Stadtteil zu fördern, als in Rotherbaum Laub zu saugen.

KOMMENTAR VON UTA GENSICHEN

Schade ist allerdings, dass diese wunderbare Idee bei der Umsetzung durch die Arbeitsagentur verloren geht. Tausend Arbeitsgelegenheiten werden gestrichen, vielen Projekten fehlen ab März dringend gebrauchte Hände zum Anpacken. Die Grünen müssen sogar dabei zusehen, wie einem Umweltschutzverein im Frühjahr 2009 das Personal entzogen werden wird.

Das ist nicht nur ein Signal für das Chaos der Hamburger Arbeitsmarktpolitik, sondern auch für fehlende Empathie der Arbeitsagentur. Denn hinter Begriffen wie Arbeitsgelegenheiten oder Beschäftigungsverhältnissen verbergen sich Menschen. Die haben bereits einmal ihren Arbeitsplatz verloren. Ihnen jetzt auch den Ein-Euro-Job unter dem Hintern wegzukürzen, entwürdigt die Betroffenen ein weiteres Mal. Im Sozialgesetzbuch sucht man vergebens einen Paragraphen gegen diesen Amtsmissbrauch.