Viel zu viele Masern

Mehr als hundert Kinder und Jugendliche haben in Hamburg sich seit Jahresbeginn mit Masern angesteckt

In Hamburg haben sich seit Jahresbeginn ungewöhnlich viele Kinder und Jugendliche mit den Masern angesteckt. Der Gesundheitsbehörde seien derzeit 101 Fälle bekannt, zwölf davon im Landkreis Harburg, wie Sprecher Rico Schmidt am Montag berichtete. „Man kann schon von einer Epidemie reden.“

Im gesamten vergangenen Jahr seien in der Hansestadt nur drei Masern-Erkrankungen gemeldet worden. Das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) rief angesichts wieder steigender Zahlen von Masernfällen dringend zur Schutzimpfung auf.

Besonders betroffen seien die Hamburger Stadtteile Harburg und Wilhelmsburg, sagte Schmidt. „Schwerpunkt ist das südöstliche Hamburg.“ Bisher hätten wegen der Masern-Erkrankungen weder Schulen noch Kindertagesstätten geschlossen werden müssen.

Bundesweit gebe es derzeit deutlich mehr Fälle als in den vergangenen Monaten, teilte das Robert Koch-Institut am Montag mit. Laut RKI gab es 2008 in Deutschland 916 Fälle. Deutschland hat sich gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation das Ziel gesetzt, die Masern auszurotten. Doch dafür reichen die Impf-Quoten noch nicht aus. Rund ein Viertel der Jugendlichen ist nicht geimpft. DPA