Rentner wollen mitreden

Am Mittwoch soll ein Hamburger Landesverband der Rentnerinnen-und Rentnerpartei gegründet werden

Mit Wahlergebnissen von höchstens 0,2 Prozent hat die Rentnerinnen-und Rentnerpartei (RRP) bisher keine Volkspartei zugrunde gerichtet.Trotzdem hat die Winzpartei als Vertreterin von 20 Millionen RentnerInnen unbestreitbar Potenzial.

Dass die Partei es zu nutzen gedenkt, merkt man beim Besuch der Homepage. „Platz da, jetzt kommen wir“, heißt es dort nassforsch. Neben der Kandidatur zur Europawahl streben die RentnerInnen nun auch in Hamburg auf die politische Bühne. Am Mittwoch soll ein Landesverband gegründet werden.

Regina Schröter aus Hamburg will die Partei unterstützen, wenn der Landesverband erstmal gegründet ist. Seit sie einmal Flyer für die Partei mitgestaltet hat, ist die Rentnerin selbst Feuer und Flamme. Denn auch in Hamburg gehe es vielen RentnerInnen jämmerlich, meint sie.

Gert Brandes fordert deshalb eine Mindestrente von 1.000 Euro. Der 69-Jährige wohnt selbst in Bad Bevensen, ist aber im Auftrag des Bundesverbandes an der Gründung des Hamburger Parteiablegers beteiligt. Brandes schwebt ein Rentensystem nach Schweizer Vorbild vor. Dort betrage die Durchschnittsrente 1.600 Euro, und laut Brandes gibt es „weder arme noch superreiche Rentner“. Denn in die Schweizer Rentenkasse müsse, anders als in Deutschland, jeder einzahlen, die Reichen würden für die Armen mitzahlen.

Die soziale Ausrichtung der Partei erinnert an die „Grauen Panther“. Tatsächlich sind bundesweit 50 bis 60 ehemalige „Panther“ übergetreten, nachdem sich deren Partei aufgelöst hatte. Sie machen von den 3.000 Mitgliedern der RRP allerdings nur einen Bruchteil aus. Und in der Sozialpolitik bringt Vorstandsmitglied Helmut Polzer einen wichtigen Unterschied auf den Punkt: „Die Grauen Panther sind in Altenheime gegangen und haben dort soziale Arbeit gemacht. Wir sagen, dass das Aufgabe des Staates ist, und wollen dieses Ziel politisch durchsetzen.“ JNO

Gründungstreffen am Mittwoch, 18 Uhr, Borgfelder Straße 16