Alles neu im Schanzenviertel

Der Stadtteil verändert sich rapide. Das sorgt für Unmut bei den Anwohnern

Auf dem leer stehenden Grundstück links neben dem Gebäude Schanzenstraße 12, wo einst eine Giftentsorgungsanlage stand, wollen Mario Stephan und Bent Jensen ein Hochhaus bauen. Unten soll es gewerblich genutzt werden, darüber sind Eigentumswohnungen geplant. Die Susannenstraße soll nach Plänen des Bezirks Altona eine Kneipenmeile werden.

Dafür sollen Parkbuchten zu gastronomischen Flächen umgenutzt werden. Künftig sollen dann keine Tische und Stühle mehr auf dem dafür sowieso zu schmalen Gehweg stehen. Wolfgang Neumann, Anwohnervertreter im Sanierungsbeirat der Schanze: „Das bedeutet noch mehr Außengastronomie, noch mehr Gäste, noch mehr Lärm und noch weniger Parkraum für die Anwohner.“ Er hält die Susannenstraße für Außengastronomie für „ungeeignet“.

Das Kaufhaus „1000 Töpfe“ am Schulterblatt ist geschlossen, die „Absinth-Bar“ an der Schanzenstraße auch. Bekleidungsketten wie H&M und Zara und die Kaffee-Ketten Balzac und Starbucks suchen Räume und sind bereit horrende Mieten zu zahlen. Junge Frauen ziehen durch die Schanze und bieten Ladeninhabern Geld allein dafür, dass sie bereit sind, mit Kaufinteressenten zu reden.

Der S-Bahnhof Sternschanze soll eine Filiale von McDonalds bekommen. Das Traditionsgeschäft Wiko-Lederwaren macht Ausverkauf, der Umbau für eine Adidas-Filiale hat schon begonnen. Asiaaround ist aus der Susannen- aus und unter dem Namen Asiawelt in die Holstenstraße gezogen. Dafür kommt die Boutique Fräuleinwunder. Plakate im Schaufenster zeigen, wie die Bewohner der Schanze das finden. ROR