Lesung, halbtrocken

Harry Rowohlt und Ralf Sotscheck im taz salon

Harry Rowohlt hat einen Bart, Ralf Sotscheck hat keinen. Rowohlt ist Botschafter des irischen Whiskeys, Sotscheck ist Guiness-Spezialist. Trotzdem hat Sotscheck, im Hauptberuf taz-Korrespondent in Dublin, sogar einmal ein Buch über den Übersetzer, Kolumnisten, Vorleser, Trinker und Irland-Liebhaber Rowohlt geschrieben: „In Schlucken-zwei-Spechte – Harry Rowohlt erzählt Ralf Sotscheck sein Leben von der Wiege bis zur Biege“. Sie hätten, sagt Sotscheck, eine Cottage angemietet und sich „eine Woche amüsiert“.

Die beiden kennen sich seit „irgendwann in den 80er-Jahren“ (Sotscheck). Da rief Rowohlt bei ihm in Dublin an und schlug vor, trinken zu gehen. Der Rest ergab sich, auch Lesungen haben sie zusammen bestritten, zuletzt beim taz-Kongress in Berlin.

Rowohlt, dessen alkoholgetränkte Lesemarathons legendär waren, darf allerdings nicht mehr trinken, nachdem bei ihm eine Nervenkrankheit diagnostiziert worden ist. Trinken würde den Krankheitsverlauf beschleunigen, erzählte er in einem Interview mit der Wochenzeitung Freitag. Rowohlt: „Wenn man vorher gesoffen hat, ist das schon ein ziemlicher Einschnitt.“

Er wolle dennoch bei der Lesung ein Bier trinken, kündigte Sotscheck an. Beide werden sie aus ihren Kolumnen lesen, „dann machen wir ein bisschen Quatsch und Harry erzählt seine Anekdoten“. Wenn es gut geht, und davon ist auszugehen, wird es ein langer Abend. (taz)

Der taz salon ist zwar ausverkauft, wir verlosen trotzdem noch zwei mal zwei Karten: heute ab 13 Uhr ☎ 389017-19. Die Lesung beginnt um 20 Uhr, Schulterblatt 73