Schwimmende Müllöfen

SCHIFFSSMOG Nabu kritisiert Luxusdampfer

Pünktlich zum Auftakt des Hamburger Hafengeburtstags kritisiert der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) die Luftverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe. Die 15 größten Luxusdampfer würden genau soviel Schwefeloxid ausstoßen als sämtliche 750 Millionen Autos weltweit, sagte der Hamburger Nabu-Vorsitzende Alexander Porschke am Freitag.

Grund ist, dass die Kreuzfahrtschiffe nach wie vor Bunkeröl verheizen, das bei der Dieselproduktion als Rückstand anfällt. Dieser dreckigste aller Kraftstoffe ist sehr viel billiger als vergleichsweise sauberer Schiffsdiesel. „Die Ozeanriesen sind schwimmende Müllverbrennungsöfen, nur ohne Abgasreinigung. Hinter der polierten Fassade von Aida, Tui und Queen Mary II stinkt es gewaltig“, kritisierte Nabu-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. Tatsächlich verweigern die Reedereien der Luxusliner bislang aus Kostengründen wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der gesundheitsschädlichen Rußpartikel- und Schwefelemissionen.

Der Nabu forderte vom Hamburger Senat, sich für eine saubere Schifffahrt einzusetzen. Dazu gehörten auch Landstromanschlüsse zur Versorgung der Schiffe während der Liegezeiten im Hafen. SMV