Kein Seitensprung

FERNSEHTURM Telekom will keine Leuchtreklame für Dating-Line am 280 Meter hohen Turm zulassen

Ein millionenschweres Angebot einer kanadischen Seitensprung-Agentur für die Sanierung des Fernsehturms sorgt für Wirbel. Das Internetunternehmen bot der Deutschen Telekom an, zehn Millionen Euro für den 280 Meter hohen Heinrich-Hertz-Turm zu geben neben den Messehallen, dessen Aussichtsplattform seit mehr als zehn Jahren nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Im Gegenzug sollte der 1968 eröffnete Turm den Namen der Agentur bekommen und mit einer rosa Leuchtreklame für das Seitensprung-Portal werben. Die Telekom lehnte ab. „Wir halten diesen Anbieter für nicht passend“, erklärte ein Sprecher am Montag. Der Turm ist im Besitz der Deutschen Funkturm GmbH, einer Tochter der Telekom.

In einem Brief habe die Telekom das Angebot bereits am 24. August abgelehnt, sagte der Telekom-Sprecher. Nach Angaben der Seitensprung-Agentur kam dieses Schreiben aber nie an. Die sofortige Ablehnung ist für das Internetunternehmen nach eigenen Angaben unverständlich. Der erste Vorschlag mit der rosa Leuchtschrift habe doch nur der Eintritt in einen Dialog sein sollen. Gemeinsam hätte man auch andere Lösungen erarbeiten können, um den Turm zu renovieren, hieß es. (dpa)