„Das Ei aus dem Kühlschrank“

Eine Umweltstiftung spendiert Kitas mobile Gärten

■ 49, ist Ingenieur für Umwelttechnik und seit gut zehn Jahren Geschäftsführer der Hamburger Umweltstiftung Save our Future.

taz: Herr Thielebein-Pohl, wie bringt man einen Garten in eine Kita?

Ralf Thielebein-Pohl: Einige Kitas haben kein Außengelände. Da kamen wir auf die Idee, Methoden aus dem Urban Gardening zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel Gitterboxen, die mit Kokosfasern ausgelegt sind und in denen man Gemüse und Blumen pflanzt. Die können dann auf Dachterrassen oder in Innenhöfen aufgebaut werden.

Weisen Sie das Personal auch in die Grundlagen der Gärtnerei ein?

Wir bieten Fortbildungen an, in denen wir erklären, was ich alles anbauen kann und wie ich das mache. Wir legen auch besonderen Wert auf alte, weniger bekannte Sorten und Kräuter. Kinder sollen lernen, dass man ganz viel aus der Natur nutzen und das auch selbst umsetzen kann.

Was bringt Stadtkindern der Umgang mit Beeten und Pflanzen?

Es geht darum, dass sie die Zusammenhänge in der Natur selbst miterleben. Gerade in der Stadt fehlt oft der Bezug dazu, wie Essen entsteht. Manche Kinder denken, das Ei komme aus dem Kühlschrank und die Schokolade von der lila Kuh. Kinder essen auch eher Gemüse, wenn sie es selbst angebaut haben. Viele dieser Themen werden dann auch in die Familien getragen – die Kinder werden so zu kleinen Erziehern für die Großen.

Wie groß war das Interesse?

Auf die neun Plätze haben sich fast 40 Kitas beworben. Viele haben anscheinend selbst nicht die Möglichkeit, den Kindern die Natur nahezubringen, vor allem in sozial schwächeren Stadtteilen. INTERVIEW: MOKO

Noch bis heute können sich Kitas für das Projekt „Appetit auf Nachhaltigkeit“ bewerben: Umweltstiftung Save Our Future, ☎ 24 06 00, E-Mail: info@save-our-future.de