AKW-Zwist in Kiels großer Koalition

KIEL dpa ■ Die wegen Pannen im Sommer abgeschalteten AKWs Krümmel und Brunsbüttel sorgen für Spannungen in Schleswig-Holsteins großer Koalition. Im Online-Magazin stern.de hatte Landeswirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) betont, er gehe davon aus, dass „die Betriebserlaubnis für Brunsbüttel in den kommenden Wochen erteilt wird“. Es könne nicht sein, dass „funktionierende Kernkraftwerke abgeschaltet werden“. Der CDU-Politiker kündigte an, bei anderen Mehrheiten im Bundestag den Atomkonsens wieder in Frage zu stellen. Die SPD im Kieler Landtag reagierte harsch. Ihr energiepolitischer Sprecher Olaf Schulze sagte: „Wann die Betriebserlaubnis für Brunsbüttel erteilt wird, entscheidet nicht Herr Austermann, sondern die für Atomaufsicht zuständige Ministerin Gitta Trauernicht. Brunsbüttel und Krümmel werden erst dann wieder ans Netz gehen, wenn die Sicherheit gewährleistet ist.“ Austermann unterstütze mit dem Festhalten an Atomkraft die Energiekonzerne, die er bei hohen Strompreisen zu bekämpfen vorgebe.