Weniger Chefinnen

Erstmals weniger Topmanagerinnen in Großfirmen

BERLIN taz ■ Die Zahl der Frauen im Topmanagement deutscher Großunternehmen ist 2007 zum ersten Mal gesunken. Wie der Firmeninformationsdienst Hoppenstedt erklärte, geht zwar der Trend bei der Gesamtzahl der Frauen im Management weiter leicht nach oben. Doch in den Geschäftsführungen und Vorständen der Großunternehmen sank der Anteil der Frauen von 7,46 auf 5,85 Prozent: Von 56.877 ManagerInnen sind nur noch 3.216 weiblich.

„Das ist nicht mehr nur mit einer natürlichen Schwankung zu erklären“, so Hoppenstedt-Sprecher Florian Schleicher. Doch die Ursache kennt auch er nicht. Festhalten könne man lediglich, dass alle Frauenförderprogramme im Topmanagement nicht angewandt würden. Und die deutschen Vorstände seien sehr wenig aufgeschlossen, was internationale Trends wie den zu mehr Frauen in Chefsesseln angeht. Eine Insiderin spekuliert deshalb, dass Topfrauen zunehmend ins Ausland abwanderten. Anke Domscheit vom Managerinnen-Netzwerk EWMD vermutet: „Frauen stößt der Lebensstil in deutschen Topmanagement-Etagen zunehmend ab, sie wollen mehr vom Leben als nur Arbeit und Machtkampf.“ OES