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: Neu in der taz: Zwei Vorstandsmitglieder und ein Redaktionsstatut

Es war die bestbesuchte Mitarbeitendenversammlung seit vielen Jahren: Zwei Vorstandsposten standen am Mittwochabend zur Wahl, und ein neues Redaktionsstatut stand zur Abstimmung. Nachdem Layouter und Vorstandsmitglied Stefan Affentranger im September die taz verlassen hatte und die Vorstands-Amtszeit von Öko/Wirtschaftsredakteurin Beate Willms im November endet, wurden NachfolgerInnen gesucht. Insgesamt fünf KollegInnen aus Verlag und Redaktion kandidierten um die beiden Posten – gewählt wurden Gabriele Winter, in Hamburg zuständig für das Marketing der taz-Nord, und Ulrike Herrmann, Autorin und Leiterin der Meinungsredaktion in Berlin.

Sie vervollständigen den Vorstand, dem außerdem noch die beiden taz-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch und Andreas Bull sowie Auslandsredakteur Bernd Pickert angehören. Der Vorstand ist das Führungsgremium der taz-Genossenschaft, also der Herausgeberin der taz. Nach der Satzung ist es das Vorrecht der Mitarbeitenden GenossInnen, den Vorstand zu wählen, während die Generalversammlung den Aufsichtsrat benennt.

Ulrike Herrmann, 44, ist ausgebildete Bankkauffrau, Absolventin der Henri-Nannen-Schule und hat Geschichte und Philosophie studiert. Nach der „Besichtigung“ von Brigitte und Stern sei sie sich ganz sicher gewesen, zur taz zu wollen, sagt sie. Seit dem Januar 2000 ist sie dort auch. Ihre Stationen: Meinungsredaktion, Parlamentsbüro, Inlands- und Wirtschaftsredaktion und schließlich Autorin und Leiterin der Meinungsredaktion.

Ebenfalls gelernte Bankkauffrau ist Gabi Winter, 50, die auch Philosophie, Psychologie und Germanistik studiert hat. Sie ist seit 1990 bei der taz, zunächst im Vertrieb in Berlin, seit vier Jahren im Norden. Dort kümmert sie sich um ein kreatives Marketing und hat tatkräftig mit dafür gesorgt, die taz-Nord auf weniger wackelige Füße zu stellen.

Auch über ein neues Redaktionsstatut musste die Versammlung entscheiden. Der in einem jahrelangen Prozess zwischen Vorstand und Redaktionsrat ausgehandelte und mit Chefredaktion und Betriebsrat abgestimmte Entwurf einer Neufassung des alten Statuts von 1993 fand nach kontroverser Diskussion eine klare Mehrheit der Versammlung. Ziel des neuen Statuts war es, Mitbestimmungs- und Entscheidungsprozesse klarer zu fassen. Trotz Stärkung von Verantwortungsträgern manifestiert auch das neue Statut Mitbestimmungs- und Entscheidungsrechte der Redaktion, wie sie in der Tageszeitungslandschaft einmalig sein dürften. PKT