Väterchen Frost hält Deutschland in Atem

In märchenhafter Winterlandschaft, wie hier in der Nähe von Essen, nutzen Kinder wie Erwachsene jeden noch so kleinen Hang für eine Schlittenpartie. Für den guten Rutsch sorgt arktische Kälte, die die Temperaturen in Deutschland in der Nacht zum Dienstag vielerorts auf unter minus 20 Grad gedrückt hat. In weiten Teilen Ostdeutschlands herrschten noch am Dienstagmorgen Temperaturen wie in der Kältekammer. „Vor allem zwischen dem Erzgebirge und der Niederlausitz gingen die Temperaturen teils deutlich unter minus 20 Grad zurück“, so der Wetterdienst Meteomedia. Den Tiefstwert verzeichnete das sächsische Delitzsch mit minus 26 Grad. Unterdessen forderte die Kälte ein Todesopfer: In Weimar erfror eine demenzkranke 77-Jährige, die sich verlaufen hatte. Sie wurde am Montagmorgen tot in einer Gartenanlage gefunden.Die Evangelische Obdachlosenhilfe hat die Bürger darum gebeten, Hilfseinrichtungen über Wohnungslose zu informieren, die trotz der Kälte noch im Freien übernachten. „Wenn es vor Ort keine Anlaufstellen für Obdachlose gibt oder diese den Bürgen nicht bekannt sind, können auch Polizei und Feuerwehr informiert werden“, sagte Hermann Pfahler von der Obdachlosenhilfe gestern. Aufgrund der Minusgrade seien die Notunterkünfte für Obdachlose aktuell stark gefüllt, sagte Pfahler weiter. Vor allem in Städten gebe es solche Kältehilfe. Kreise und Kommunen müssten sicherstellen, dass auch auf dem Land für Wohnungslose gesorgt werde, forderte Pfahler. Der Staat müsse seiner Fürsorgepflicht nachkommen. (dpa/ap/epd) FOTO: AP