Herdprämie: Niedersachsen profitiert

BERLIN taz | Zum umstrittenen Betreuungsgeld will sich die neue Bundesfamilienministerin Kristina Köhler vorerst nicht äußern. Für sie gelte der Koalitionsvertrag, teilte die Pressestelle des Ministeriums der taz mit. Der Koalitionsvertrag sieht sowohl die Zahlung von monatlich 150 Euro für Eltern vor, die ihre Kinder in den ersten drei Lebensjahren zu Hause erziehen wollen, als auch Gutscheine für die frühkindliche Bildung.

Von Kristina Köhler (CDU) wird ein zügiges Statement zur „Herdprämie“ erwartet, weil die Koalition seit Wochen heftig und ergebnislos über dieses familienpolitische Instrument streitet. Während die Union auf die Geldvariante setzt, hält die FDP am Gutscheinmodell fest. Jetzt fordert die bayrische Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) laut Presseberichten eine sofortige Beendigung der Debatten.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts würden vor allem Familien in Niedersachsen vom Betreuungsgeld profitieren. Dort wurden im Jahr 2008 von 1.000 Kindern unter drei Jahren 909 zu Hause betreut. Das sind mehr als in jedem anderen Bundesland. Der Grund: Mangel an Kita-Plätzen.

Mit dem Betreuungsgeld verbunden ist das Vorhaben der Bundesregierung, bis zum Jahr 2013 bundesweit für 750.000 Mädchen und Jungen unter drei Jahren einen Kita-Platz zur Verfügung zu stellen. SIS