leserinnenbriefe
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Unattraktive Berufe

■ betr.: „Männer sind immer noch die Ausnahme“, taz vom 13. 4. 11

Als einziger Mann in einem zehnköpfigen Erzieherteam an einer Grundschule ist mir der Männermangel in den sozialen Berufen durchaus bekannt. Ich denke weniger, dass Männer oder Jungen per se kein Interesse haben, in solchen zu arbeiten. Sie sind nur, wenn man nicht gerade mit Herzblut bei der Sache ist, extrem unattraktiv. Zu den rar gesäten Aufstiegschancen kommt eine Bezahlung, gerade im Erzieherbereich, die dem Aufwand, psychisch und physisch, in keinster Weise gerecht wird. Auch braucht man heutzutage ein Abitur und eine abgeschlossene Ausbildung, um überhaupt als Erzieher arbeiten zu können. Diese gleicht mehr einem Studium denn einer regulären Ausbildung, da sie rein schulisch ist, versehen mit unbezahlten Praktika. Man knapst bei Weitem nicht am Minimum, aber andere Berufsfelder mit ähnlichen Voraussetzungen werden weitaus besser bezahlt. Solange sich an diesen Umständen nichts ändert, werden meine Geschlechtsgenossen auch weiterhin größtenteils diese Berufe meiden, und das vollkommen zu Recht. Es gilt, die Berufe attraktiver zu machen. MOMME STÖLTING, Berlin

Das sieht doch nich aus!

■ betr.: „taz.die tageszeitung“ vom 9. 4. 11 und danach

Müsst ihr diese schöne rote Namensleiste wirklich so zukleistern? Das sieht doch nich aus! Ist nicht gerade das Besondere an „die tageszeitung“, dass jeder taz sagt? Selbst die, die gar nichts mit ihr zu tun haben, wissen, was hinter der tageszeitung steckt. Bestes Beispiel: „Kalle, gib ma taz!“ Wo „die tageszeitung“ draufsteht, ist „die taz“ drin. Das brauch ich nicht in den Kopf geprügelt – und diese schöne rote Leiste hat das auch nicht verdient…

FELIX SCHIEDLOWSKI, Halle/Saale

Was soll denn das?

■ betr.: „Der Himmel über der Nordsee“, „Womb“-Kritik von Dietrich Kuhlbrodt, taz vom 12. 4. 11

Was soll denn das? Gehört es nicht zu den Grundregeln Ihrer Kunst, Ihren Lesern den Film nicht durch das Verraten sämtlicher Überraschungsmomente und des Endes zu verderben? Grade nach einer so undifferenzierten und meinungstrunkenen Rezension wie der Ihren könnte der eine oder andere ja durchaus noch Lust haben, den Film zu sehen. Dass Sie den Film auf diese Art vorsätzlich und ohne jede Warnung beschädigen, scheint mir verantwortungslos und dumm. In Zukunft werd ich mich vor Ihren Rezensionen in Acht nehmen.

E. ARNECK, Berlin

Mensch hat’s in der Hand

■ betr.: „Japan räumt verstrahlte Städte“ u. a., taz vom 12. 4. 11

Zu Fukushima und den Artikeln hierzu kann ich nur sagen, der Mensch hat’s in der Hand, mit friedlichen Mitteln die Lebensgrundlage nicht nur sich, sondern auch allen Lebewesen zu entziehen. Schade! PETER KARCH, Mommenheim

Atomkraft ist nicht das Problem

■ betr.: „Atomkatastrophe mit globaler Wirkung“, taz vom 11. 4. 11

„… wenn sie sehen, wie Deutschland seinen Ausstieg meistert …“, werden andere Länder folgen? Ich bezweifle das. Das Problem ist nicht die Art der Energieerzeugung, sondern das Ausmaß: die Anzahl der Menschen, die versorgt werden müssen. Und die Profitorientierung. Die Grünen und die Anti-AKW-Bewegung tun nichts dagegen; und der „Atomausstieg“ wird keine Lösung sein. Nicht mal die „Atomangst“ wird man loswerden, sie ist deutsches Kulturgut – gut für ein großes Ablenkungsmanöver von den wirklichen Problemen.

SONJA WALLENBORN, Köln