Linke sucht den Holocaust-Leugner

KÖLN taz | Im Skandal um ein antisemitisches Flugblatt auf ihrer Homepage hat die Duisburger Linkspartei jetzt Anzeige gegen Unbekannt erstattet. „Wir wollen alles unternehmen, um herauszubekommen, wer uns diesen Dreck untergeschoben hat“, sagte Kreissprecherin Ute Abraham der taz. Falls es sich um ein Parteimitglied handele, könne es keine andere Konsequenz als den Parteiausschluss geben. „Antisemitismus und Rassismus haben bei uns keinen Platz.“

Eigene Recherchen nach dem Verantwortlichen blieben bislang erfolglos. Allerdings wurde der Linkspartei inzwischen von ihrem Provider die IP-Adresse mitgeteilt, von der der Flyer am 31. Januar 2011 auf die Internetseite des Kreisverbands hochgeladen wurde.

Der inkriminierte Flyer stammt ursprünglich aus dem Jahr 2006 und von der Internetseite Radio Islam des schwedischen Publizisten marokkanischer Herkunft Ahmed Rami. In dem Text ist unter anderem vom „sogenannten Holocaust“ die Rede. Außerdem wird Israel als „Schurkenstaat“, „Kriegstreiber“ und „Apartheidsregime“ gegeißelt und die „Judenpresse“ angeprangert. Zum Internetangebot des mehrfach verurteilten Holcaustleugners Rami gehört auch Hitlers „Mein Kampf“.

PASCAL BEUCKER