unterm strich
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Kürzlich gestorben, aber lange noch präsent: der Einfluss des US-amerikanischen Künstlers Robert Rauschenberg auf nachfolgende Künstlergenerationen wird in einer Ausstellung der Rostocker Kunsthalle untersucht. Ab 26. Juli sollen 15 meist großformatige Arbeiten Rauschenbergs aus den 70er- bis 90er-Jahren zu sehen sein. Ebenfalls dabei: eine Skulptur der jungen koreanischen Künstlerin SEO, die sich mit Rauschenbergs Arbeitstechniken auseinandersetzt. Der Maler, Bildhauer, Fotograf und Objektkünstler starb am 12. Mai. Er gilt als der Wegbereiter der Pop-Art in den USA.

Die Arbeit eines Krisenstabes des Auswärtigen Amtes wird künftig hörbar sein: die Komponisten Constantin Bömers und Robert Krampe haben einen Wettbewerb der Neuköllner Oper in Berlin gewonnen, für den sie eine Szene namens „Die Sonderermittler“ vertonen sollten. Dafür erhalten sie den Berliner Opernpreis 2008. Sie brachten zu Gehör, was in den Köpfen und Herzen derjenigen vor sich geht, die als Mitarbeiter von Krisenstäben oft über Wochen hinweg für das Schicksal von im Ausland Entführten verantwortlich sind. Wie das wohl klingt, kann man am 25. Juni bei der Preisvergabe hören, bei der die Kompositionen zu hören sein werden. Interessanterweise wurde kein 1. Preis vergeben, der mit dem Auftrag zur Komposition eines abendfüllenden Werkes für die Neuköllner Oper verbunden ist. Constantin Bömers erhält den mit 1.500 Euro dotierten 2. Preis, Robert Krampe bekommt 1.000 Euro und den 3. Preis. Die preisvergebende Neuköllner Oper hat sich einen Namen als Uraufführungstheater für zeitgenössische Stücke gemacht. Zuletzt wurde dort die „Moshammer-Oper“ über das Schicksal des Münchner Modemachers gezeigt.

Und noch ein Preis, der vergeben wird: der diesjährige Astrid-Lindgren-Preis geht an die australische Schriftstellerin Sonya Hartnett. Die 40-Jährige erhielt den höchstdotierten Preis der Welt für Kinder- und Jugendbuchliteratur gestern in Stockholm. Die schwedische Kronprinzessin Victoria überreichte den Preis, der mit fünf Millionen schwedischen Kronen (536.000 Euro) dotiert ist. Die Jury, der auch eine Enkelin Lindgrens angehört, begründete ihre Entscheidung mit Hartnetts Rolle als einer der „wichtigsten Erneuerer des modernen Jugendromans“. Weiter hieß es in der Begründung: „Mit psychologischer Tiefe und unter der Oberfläche tobender Wut schildert sie die Lebensbedingungen junger Menschen, ohne den dunklen Seiten des Lebens auszuweichen.“ Bisherige Preisträgerin war unter anderem die bekannte österreichische Schriftstellerin Christine Nöstlinger.