unterm strich
:

Interessante Wendung bei einem brisanten Fall: Der umstrittene Roman „The Jewel of Medina“ über die Frau des Propheten Mohammed soll nach dem Rückzieher des Verlags Random House nun offenbar bei einem deutschen Verlag erscheinen. Bereits im Oktober solle der Roman auf Englisch herauskommen, sagte Autorin Sherry Jones der Leipziger Volkszeitung. Nähere Angaben dazu machte sie nicht. Random House hatte kurz vor dem Erscheinen auf eine Veröffentlichung verzichtet. Zur Begründung hieß es, der Roman könne Gefühle von Muslimen verletzen und Gewaltakte von Fanatikern provozieren. Jones sagte dazu dem Blatt: „Zu behaupten, Muslime würden auf mein Buch mit Gewalt antworten, ist reiner Unsinn. Jeder, der das Buch liest, wird sehen, dass es den Propheten und seine Lieblingsfrau ehrt.“ Die Ablehnung durch eines der größten Verlagshäuser bezeichnete sie als „ernüchternden Kommentar über den Zustand der Redefreiheit in den USA“. Gegen den Stopp des Romans hatte es in den vergangenen Wochen mehrfach Proteste gegeben. Der britische Schriftsteller Salman Rushdie hatte in diesem Zusammenhang eine „Zensur der Angst“ beklagt.

In Hamburg dagegen geht’s ums Geld: Die Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Baukonzern Hochtief um mögliche Mehrkosten für die Elbphilharmonie sollen noch in diesem Monat abgeschlossen werden. Anschließend werde im Oktober eine Bewertung vorgenommen und Senat und Bürgerschaft informiert, sagte eine Sprecherin der Kulturbehörde. Sie reagierte damit auf einen Bericht der Bild-Zeitung, nach der die Mehrkosten für den Bau rund 100 Millionen Euro betragen sollen. Die Behörde wolle die laufenden Verhandlungen nicht mit eigenen Kommentierungen beeinträchtigen, hieß es.