Wie es so geht

Schwarze Monitore

H. schwieg meist auf dieser für mich so bedeutsamen Reise, während ich stundenlang darüber sprach, wie dies zu dem geführt hatte; wie ich vor einer Woche, um halb sieben wohl, in diesen Laden gegangen war; wie ich diese großen schwarzen Monitore angestarrt und gedacht hatte, wie praktisch und schön es doch wäre, einen solchen Monitor zu haben. Wie ich mir nicht hatte vorstellen können, wie ein solcher Monitor auf meinem Schreibtisch aussehen würde. Wie ich Angst gehabt hatte vor einem Fehlkauf, denn wirklich schön war er ja nicht gewesen, nur eben groß und ein bisschen blöde schwarzglänzend irgendwie. Wie ich unschlüssig eine halbe Stunde lang in diesem Geschäft herumgegangen und minutenlang auch vor diesem ganz kleinen Laptop stehengeblieben war, wie ich ein Textprogramm geöffnet, ein paar Buchstaben ausprobiert und einen Satz geschrieben hatte: „Hallo, du Pforzgesicht.“ Wie ich das Geschäft verlassen und vor dem Schaufenster herumgelungert hatte; wie ich vergeblich versucht hatte, einen Freund anzurufen, um ihn um Rat zu bitten, und unverrichteter Dinge nach Hause gefahren war, um ein paar Tage später wieder zu kommen.

Wie ich den einen dann gewählt hatte und der zuständige Mitarbeiter verschwunden gewesen war, um im Keller den Karton für das Gerät zu suchen. Wie er nach einer halben Stunde zurückgekommen war, um mir zu sagen, er könne den Karton nicht finden, und wie ich dann gesagt hatte: „dann nehm ich eben den anderen. So viel schlechter sieht der ja auch nicht aus.“ Von anderem redete ich wenig, während wir an Maisfeldern vorbeifuhren, Antenne Brandenburg, Verkehrsfunk und dezent wehmütige Platten hörten.DETLEF KUHLBRODT