Betr.: kinotaz nord

A

Der Architekt Deutschland 2008, R: Ina Weisse, D: Josef Bierbichler, Hilde van Mieghem

„Eine Familie reist nach dem Tod der Großmutter in die alte Heimat des Vaters, ein Bergdorf in den Alpen. Dort deuten sich Geheimnisse aus der Vergangenheit und künftiges Unheil an. Als eine Lawine jeden Fluchtweg verschüttet, eskalieren die innerfamiliären Spannungen. Trotz einer eindringlichen Bildsprache, die das winterliche Alpenszenario als Seelenlandschaft nutzt, verliert sich der Film nach einem atmosphärisch dichten Anfang in einer allzu platten Geschichte um Lebenslügen und unausgesprochene Konflikte; nur wenige Sequenzen gewinnen jenseits der bekannten Muster des psychologischen Dramas ein filmisches Eigenleben.“ (filmdienst) H, HB, HH

B

Berlin Calling Deutschland 2008, R: Hannes Stöhr, D: Paul Kalkbrenner, Rita Lengyel

„Feines Porträt eines Technomusikers, gedreht an Original-Schauplätzen der Clubszene von Berlin. Drogen, Liebe, Wahnsinn – alles ist drin in dem dritten Film von Regisseur Hannes Stöhr (‚Berlin is in Germany‘, ‚One Day in Europe‘). Technomusiker Paul Kalkbrenner, der hier neben Filmgrößen wie Corinna Harfouch sein Schauspieldebüt gibt, spielt den Musiker Ickarus, der zwischen Albumproduktion und geschlossener Anstalt steht. Nicht nur ein Film für Clubgänger.“ (tip) HH

The Best of Tex Avery USA 1942-55. R: Tex Avery / Originalfassung ohne Untertitel

Ein Disney, der Kafka gelesen hat – so wurde er genannt; ein Marx Brother des Zeichentrickfilms ist er gewesen, denn keiner konnte wie er den bösen Wolf mit einem Amboss in den Boden stampfen oder kleine, sadistische Kätzchen auf riesige bedauernswerte Köter loslassen. Tex Avery hat in den 40er und 50er Jahren mit seinen kurzen Cartoons wohl das wildeste, anzüglichste und anarchistischste Kino gemacht, das im Hollywoodsystem je möglich war. Sein Wolf sah in Rotkäppchen etwas ganz anderes als eine gute Mahlzeit. Die beiden trafen sich nicht im Wald, sondern in einem piekfeinen Nachtclub, und wenn der Wolf sich vor Erregung versteifte und zum Pfeil wurde, weil Rotkäppchen im knappen Kostüm vor ihm tanzte, rochen die Zensoren gleich Sodomie und Bestialität. Dieser Kompilationsfilm zeigt elf von Averys besten Cartoons. (hip) HH

Bis später, Max! – Die Liebe kommt, die Liebe geht“ Deutschland 2009, R: Jan Schütte, D: Otto Tausig, Barbara Hershey

„Auf einer Lesereise durch die USA gerät der 80-jährige Autor Max Kohn in diverse amouröse Abenteuer, wobei die Grenzen zwischen literarischer Erfindung und tatsächlichen Ereignissen auf kunstvolle Weise verschwimmen. Jan Schüttes liebenswert kauziger Film, der auf drei Kurzgeschichten des Nobelpreisträgers Isaac B. Singer basiert und tief in der jüdischen Kultur Amerikas verwurzelt ist, erinnert in seinen besten Momenten an die augenzwinkernden Pointen eines Woody Allen.“ (Cinema) HB

Buddenbrooks Deutschland 2008, R: Dr. Heinrich Breloer, D: Armin Mueller-Stahl, Iris Berben

„Über drei Generationen hinweg schildert Thomas Mann in seinem Roman den Aufstieg und Fall einer Lübecker Kaufmannsfamilie im 19. Jahrhundert. Die schnelle Abfolge von Erfolg und Niederlage, von Glück und Tod stürzt die Familie in ein Wechselbad der Gefühle. Allzu oft werden diese Schicksalsschläge von schwerem Unwetter mit Blitz und Donner begleitet. Das ist pures Klischee, und doch gelingt es dem Film mit beeindruckender Souveränität, jeden Anflug von Pathos zu vermeiden. Keine großen Gefühle, sondern verhaltene Trauer - und am Ende ein Gefühl der Wehmut, das die Bilder lange nachwirken lässt.“ (Cinema) HH, HL

C

Claude Chabrol: Nada Frankreich/Italien 1973, R: Claude Chabrol, D: Fabio Testi, Maurice Garrell

„Nachdem eine Anarchistengruppe den amerikanischen Botschafter aus einem Pariser Bordell entführt hat, kommt es zur unaufhaltsamen Eskalation von Gewalttätigkeiten zwischen den Kidnappern und der Staatsgewalt, wobei beide Parteien jenseits aller Vernunft in pathologische Verhaltensweisen verfallen. Umstrittene Polit-Parabel von Claude Chabrol.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

D

Danton Frankreich/Polen/Deutschland 1982, R: Andrzej Wajda, D: Gerard Depardieu, Wojciech Pszoniak

„Dantons Tod als philosophisches Theaterdrama um Freiheit und Demokratie und ihre Aushöhlung durch die Überhöhung von abstrakten Prinzipien. Mit deutlichen Anklängen an die Zeitgeschichte in der Volksrepublik Polen dezent fotografiert und in einer für ein solches philosophisches Thema spannenden Weise inszeniert; gleichwohl kein Meisterwerk der filmischen Aufarbeitung der Französischen Revolution, aber filmhistorisch interessant.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Despereaux – Der kleine Mäuseheld Großbritannien/USA 2008, R: Sam Fell, Robert Stevenhagen

„Ein viel zu kleiner, aber gegen jede Regel der betulichen Mäusewelt verstoßender Mäuserich wird aus ihrer Gemeinschaft in die Welt der Ratten verwiesen. Dort findet er einen Freund, der ihn ins menschliche Schlaraffenland ‚Dor Magie‘ einführt, in dem seit dem Tod der Königin alle kulinarischen Freuden verboten sind. Während sein Rattenfreund auf Rache sinnt, sehnt sich die Maus nach Harmonie und Frieden. Weitgehend putziger Computer-Animationsfilm, der durch ein Übermaß an Handlungssträngen kleinere Kinder überfordert.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Deutschland 09 – 13 kurze Filme zur Lage der Nation Deutschland 2009, R: Wolfgang Becker, Dani Levy, Tom Tykwer u.Ta.

„‚Deutschland 09‘ klingt wie eine Fußballmannschaft, ist aber eine Truppe von Filmemachern, die sich in ihren Nationalfarben überwiegend unwohl fühlen. Nach dem Vorbild des Episodenfilms ‚Deutschland im Herbst‘, in dem Regisseure wie Volker Schlöndorff oder Rainer Werner Fassbinder 1977 die Lage der Nation reflektierten, brandmarken nun Hans Weingartner, Fatih Akin oder auch Wolfgang Becker Übergriffe der Ermittlungsbehörden oder den Abbau des Sozialstaats im heutigen Deutschland. Tom Tykwer flüchtet lieber gleich aus der Heimat und hetzt den Helden seiner Episode, einen von Benno Fürmann verkörperten Geschäftsmann, rund um die Welt. Das Hadern mit dem eigenen Land, so zeigen die meisten der 13 Beiträge, wirkt offenbar lähmend auf die Phantasie und führt oft zu Verbissenheit und bemühten Scherzen. Allein Dani Levy erkundet mit viel Witz und Schwung das Jammertal Deutschland. Und Romuald Karmakar lässt sich mit unnachgiebiger Wissensbegierde von einem Nachtclubbesitzer über die masochistischen Vorlieben der Kunden informieren: Deutschland kann eben auch Spaß machen – sogar wenn es weh tut.“ (Der Spiegel) HB, HH

Diese Nacht Frankreich/Deutschland/Portugal 2008, R: Werner Schroeter, D: Pascal Greggory, Jean-François Stévenin

„Widerstandskämpfer Ossorio (Pascal Greggory aus ‚Geliebte Clara‘) kehrt noch einmal in die belagerte Hafenstadt Santa Maria zurück, um seine ehemalige Geliebte zu finden. Werner Schroeters opernhafte Inszenierung und die künstlichen Kulissen suggerieren eine Bedeutungsschwere, die von der belanglosen Handlung nie eingelöst wird. Beeindruckend sind allein die nächtlichen Aufnahmen von Porto, wo der Film gedreht wurde.“ (Cinema) H, HH, HL

Django: Willkommen in der Hölle Italien 1971, R: Cesare Canevari, D: Lou Castel, Corrado Pani / englische Fassung ohne Untertitel

„Vier Desperados morden sich durch den Wilden Westen, bis sie in einer verfallenen Geisterstadt um einen Geldschatz rivalisieren und sich gegenseitig den Garaus machen. Ein stilistisch ambitionierter Italowestern mit ausgefeilter Kameraführung und einer Geräuschkulisse, die eher an einen Gruselfilm erinnert. Die dürftige Handlung dient vorwiegend als Aufhänger für ästhetische und brutale Spielereien.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Die drei ??? – Das verfluchte Schloss Deutschland 2009, R: Florian Baxmeyer, D: Chancellor Miller, Nick Price

„Mit dem Geheimnis des verfluchten Schlosses will Ober-Fragezeichen Justus Jonas das Rätsel um den mysteriösen Tod seiner Eltern lösen. Seine besserwisserische Art ist auch im zweiten Teil nervtötend, die Slapstick-Einlagen bleiben krampfhaft. Ein deutscher Kinderfilm, der auf Hollywood macht, es aber nicht schafft.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

E

Effi Briest Deutschland 2009, R: Hermine Huntgeburth, D: Julia Jentsch, Sebastian Koch

„Hermine Huntgeburths Neuinterpretation des klassischen Stoffes geradezu undogmatisch. Ihr Film hält sich eng an die literarische Vorlage und entwickelt doch ein erstaunliches Eigenleben. Trotz historischer Dekors wirkt die Geschichte alles andere als altmodisch. Im Gegenteil: In jeder Szene spürt man die Hingabe, die Begeisterung und die Souveränität, mit der sich die Regisseurin und ihr glänzendes Ensemble den Roman angeeignet haben. Hermine Huntgeburth (“Die weiße Massai“, „Bibi Blocksberg“) sieht in Effi nicht das Opfer einer gnadenlosen Gesellschaft, sondern eine freiheitsliebende Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht. Das macht sie auch im Jahr 2009 zu einem Kind ihrer Zeit - und zu einem echten Vorbild für freche Mädchen und wilde Hühner.“ (Cinema) H, HH, KI

Die Engel von St. Pauli Deutschland 1969, R: Jürgen Roland, D: Horst Frank, Karl Lieffen

„Ausgelöst durch den Mord an einer Prostituierten entbrennt auf dem Kiez ein gnadenloser Krieg zwischen dem Kiez König Jule Nickels (Horst Frank) und dem Wiener Gangsterboß Holleck (Herbert Fux). Mittendrin: Werner Pochat als ‚Kifferjunkie‘ und Günther Neutze als abgebrühter Kommissar Beringer. Gleich zu Beginn des Films gibt es einen unvergesslichen Beerdigungszug über den sonnendurchfluteten Spielbudenplatz der späten 60er und auch sonst hat der Film viel Lokalkolorit zu bieten. Darüber hinaus gilt der Film unter ‚St. Pauli Experten‘ wegen Roland typischer Action, einem hohen Maß an unfreiwilliger Komik und der tollen Beat Musik als bester „St. Pauli Film“ überhaupt.“ (3001-kino) HH

F

Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile USA 2009, R: Justin Lin, D: Vin Diesel, Paul Walker, Jordana Brewster

„Mit der vierten Ausgabe der Actionsaga um wahnwitzige Stunts mit hochgetunten Rennwagen schließt sich der Kreis zum ersten Film, die Beziehung zwischen dem Kriminellen und dem FBI-Mann rückt ins Zentrum zurück. Doch der alte Schwung ist irgendwie hin.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

G

Gran Torino USA/Australien 2008, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Christopher Carley

„Ein alter ehemaliger Fließbandarbeiter lebt voller Vorurteile in einer Vorstadtsiedlung, die in der Hand eingewanderter Hmong-Asiaten ist. Belastet durch Erinnerungen an den Korea-Krieg, wird er mit einer örtlichen Gang konfrontiert und erntet die Dankbarkeit einer Hmong-Familie, wobei ihn sein Sinn für Integrität und Gerechtigkeit in einen Verteidiger der Wehrlosen verkehrt. Clint Eastwood lässt die bittere Geschichte weder im Porträt eines verbiesterten, sich selbst läuternden Mannes noch in einer emotionalen Rachegeschichte versanden, findet vielmehr zahlreiche Zwischentöne bis zur Selbstparodie, die sowohl die Hauptfigur als auch das soziale Umfeld zum Anfassen glaubhaft machen.“ (filmdienst) H, HB, H,H HL, KI, OL

H

Die Herzogin USA 2008, R: Saul Dibb, D: Keira Knightley, Ralph Fiennes

„Saul Dibbs aufwändig gestaltetes Kostümdrama basiert auf Amanda Formans 1998 erschienener Bestseller-Biografie ‚Georgina, Duchess of Devonshire‘. Der Regisseur vermeidet Klischees und Kolportage, fühlt sich vielmehr der historischen Authentizität verpflichtet. Gyula Pados‘ wohlkomponierte Bilder funkeln erlesen, die Dialoge gleichen flinken Florettgefechten, während Rachel Portmans eleganter Score die Stimmungslagen der Herzogin treffend kommentiert. Als flamboyante, skandalumwitterte Titelheldin glänzt Keira Knightley.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI

Hexe Lilli – Der Drache und das magische Buch Deutschland/Österreich 2008, R: Stefan Ruzowitzky, D: Alina Freund, Sami Herzog

„Verfilmung der beliebten Knister-Bücher, in denen ein kleines Mädchen mit Hilfe eines Drachens und eines Zauberbuches den Kampf gegen einen finsteren Zauberer aufnimmt. Regisseur Stefan Ruzowitzky, der schon fast jedes Genre bedient hat (‚Die Siebtelbauern‘, ‚Anatomie‘, ‚Die Fälscher‘), erweist sich auch im Bereich Kinderfilm/Fantasy als äußerst sattelfest. Die Effekte werden wohl dosiert eingesetzt. Neben Alina Freund, die der Titelheldin nicht nur optisch verblüffend ähnlich sieht, sondern deren Charakter förmlich absorbiert, sorgen Komiker Michael Mittermeier als originelle Stimme des Drachen Hektor und Ingo Naujoks als Hieronymus für Witz, Tempo und Spannung.“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Hilde Deutschland 2009, R: Kai Wessel, D: Heike Makatsch, Dan Stevens

„‚Hilde‘ beleuchtet die Zeitspanne zwischen 1943 und 1966 im Leben der Diva Hildegard Knef und zeigt die unterschiedlichen und wichtigsten Lebensstationen des Weltstars. Von Berlin über Hollywood, bis nach London und zurück nach Berlin, stets im Kontext des Zeitgeschehens, zeichnet Regisseur Kai Wessel (‚Die Flucht‘, ‚Martha Jellnek‘) ein authentisches Bild der Künstlerin. Schauspielerin Heike Makatsch überzeugt als ‚Hilde‘ und zeigt deren Allüren und Stärke, aber auch ihre Verletzlichkeit.“ (Blickpunkt:Film) BHV, H, HB, HH, HL, KI

Das Hundehotel USA 2008, R: Thor Freudenthal, D: Emma Roberts, Jake T. Austin

„Nachdem die beiden Waisenkinder Andi und Bruce ein verlassenes Hotel zu einer Unterkunft für streunende Hunde hergerichtet haben, müssen sie sich allerhand einfallen lassen, um ihre exzentrischen Gäste bei Laune zu halten. Die Ideenvielfalt, mit der die rasant und liebevoll inszenierte Story aufwartet, ist erstaunlich – für eine Bulldogge mit manischem Kaubedürfnis etwa wird ein Schuhspende-Automat erfunden. Die Dreharbeiten mit Dutzenden von Hunden bedeuteten eine zusätzliche Herausforderung für Regiedebütant Thor Freudenthal, der seine vierbeinigen Darsteller aber trotzdem zu einer glaubwürdigen Performance führen konnte.“ (Cinema) H, HB, HH

I

Il divo – Der Göttliche Italien 2008, R: Paolo Sorrentino, D: Toni Servillo, anna Bonaiuto / Originalfassung mit Untertiteln

„Siebenmal Premierminsiter, achtmal Verteidigungsminister, fünfmal Aussenminister, diverse andere Ministerämter, Senator auf Lebenszeit: Wer in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts in Italien politisch etwas erreiche wollte, kam nicht um Giulio Andreotti herum. Sein Name stand jahrzehntelang für die Verkörperung der politischen Macht. Heute jedoch steht er vor allem für das ‚alte‘ italienische Politsystem, das Anfang Neunziger Jahre vollständig zusammengebrochen ist. ‚Il Divo‘, das filmische Portrait Andreottis, kommt nicht unbedingt so daher, wie man es von einer Politikerbiographie erwarten würde. Der Film ist grell, laut, spritzig und – vor allem – lustig.“ (outnow) H

Inside Hollywood USA 2007, R: Barry Levinson, D: Robert De Niro, Sean Penn

„Ein amerikanischer Filmproduzent steckt beruflich wie privat in der Krise. Sein aktueller Film ist bei einer Testvorführung durchgefallen, ein weiteres Projekt droht am Bart des Hauptdarstellers zu scheitern. Seine Frau hat eine Affäre mit seinem Drehbuchautor, und die Therapeutin, die die Trennung des Ehepaars moderieren soll, erweist sich als Katastrophe. Was als satirische Komödie in der Tradition von Robert Altmans „The Player“ gedacht ist, kommt nicht über eine zaghafte Bestandsaufnahme der Gefährdungen des Filmgeschäfts hinaus. Allenfalls das gut aufgelegte Star-Ensemble sorgt für kleine Lichtblicke.“ (filmdienst) H, HB, HH

J

John Rabe Deutschland/Frankreich/VR China 2009, R: Florian Gallenberger, D: Ulrich Tukur, Daniel Brühl

„Die authentische Geschichte des Hamburger Kaufmanns John Rabe (1882-1950), der als deutscher Firmenrepräsentant in China im Dezember 1937 mit anderen Ausländern in Nanking eine Sicherheitszone einrichtete und während des japanisch-chinesischen Kriegs einen Großteil der Zivilbevölkerung schützte. Aufwändig inszeniertes, gut gespieltes Biopic als überlebensgroße Geschichte und packendes Epos, das Rabe freilich als ungebrochenen, eindimensionalen Helden zeichnet. Eine melodramatische Liebesgeschichte soll abseits des politischen Hintergrunds Gefühle hervorrufen, erweist sich aber als unnötige Konzession ans Unterhaltungskino.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL

K

Der Kaufhaus Cop USA 2009, R: Steve Carr, D: Kevin James, Jayma Mays

„Als alleinerziehender, gutmütiger Einkaufszentrums-Securitymann darf sich US-Adipositaskönig Kevin ‚King of Queens‘ James an mageren Fettwitzen abarbeiten und während eines Mall-Überfall lebensverändernd über sich hinauswachsen. Eine überraschungsfreie formelhafte Komödie mit Anflügen von Drolligkeit.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Knowing USA 2008, R: Alex Proyas, D: Nicolas Cage, Rose Byrne

Aufregend visualisierter Sci-Fi-Thriller um einen Zahlencode, der viele Katastrophen und dabei vielleicht auch die größte voraussagt. Alex Proyas, Spezialist für fantastisches Kino (‚I, Robot‘), inszeniert einen Sci-Fi-Thriller mit großen Stärken in der Form und einigen Schwächen im Inhalt. Aus einer cleveren Grundidee wird ein unheimliches Mysterium mit einem großen Versprechen entwickelt, das die Enträtselung nicht ganz einlösen kann. Auch einige schreckende Jump-Cuts hat dieser verblüffend plastisch fotografierte, bis zum Ende aufregende Film nicht nötig, der in Spannungs- und Zerstörungssequenzen seine visuellen und atmosphärischen Qualitäten ausspielt.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

L

Les temps qui changent Frankreich 2004, R: André Téchiné, D: Gérard Depardieu, Catherine Deneuve / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein französischer Ingenieur nimmt den Auftrag an, in Marokko den Bau eines Mediencenters zu überwachen. Eigentlich jedoch zieht ihn die Liebe zu seiner Jugendfreundin nach Nordafrika, die er seit 30 Jahren nicht mehr gesehen hat. Die verheiratete Frau denkt nicht an eine Wiederaufnahme der Beziehung, muss ihr Leben allerdings noch einmal überdenken. Drama mit komödiantischen Akzenten, das von Menschen erzählt, die sich mit einer verpassten Lebenschance auseinander setzen müssen. Der Film beschränkt sich nicht auf das innere Drama seiner Protagonisten, sondern führt mit dem Krieg im Irak und dem Elend afrikanischer Exilanten vor den Toren Europas aktuelle Nebenhandlungen ein, die den Konflikt unterminieren. Gerard Depardieu und Catherine Deneuve stehen nach über 30 Jahren ‚Die letzte Metro‘ wieder gemeinsam vor der Kamera.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Die letzte Metro – Le dernier métro Frankreich 1980, R: François Truffaut, D: Catherine Deneuve, Gérard Depardieu / Originalfassung mit Untertiteln

„Während der deutschen Besetzung von Paris wird im Theater ‚Montmartre‘ ein neues Stück geprobt. Da der Leiter, ein deutscher Jude, sich im Keller versteckt halten muß, versucht seine Frau, die Gefahren der politischen Lage und menschliche Komplikationen zu meistern und das Theater weiterzuführen. In subtilem Ausgleich von Heiterem und Tragischem greifen Spiel und Wirklichkeit ineinander und reflektieren so das Verhältnis von Politik und Kultur.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Liebe auf den zweiten Blick USA 2008, R: Joel Hopkins, D: Dustin Hoffman, Emma Thompson

„Zwischen Witz und Ernst, zwischen Herz und Verstand pendelt die konventionelle, aber anrührende Romantic Comedy für Best Ager, die der britische Regisseur und Drehbuchautor Joel Hopkins ganz auf seine beiden Protagonisten zugeschnitten hat. Zum zweiten Mal nach ‚Schräger als Fiktion‘ arbeiten Emma Thompson und Dustin Hoffman hier zusammen, treiben sich gegenseitig zu Bestleistungen und sind sichtlich mit Spaß bei der Sache. Ein geistreicher, gut geschriebener und umgesetzter slowburner in Sachen Herzschmerz.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI, OL

Loulou Frankreich 1979 R: Maurice Pialat, D: Isabelle Huppert, Gerard Depardieu

„Eine junge Frau aus bürgerlichem Haus verläßt wegen eines stellenlosen Hilfsarbeiters ihren Partner, einen Werbeberater, mit dem sie seit Jahren zusammenlebt. Zustandsbeschreibung einer Gruppe von ,Aussteigern‘, die Motive und soziales Umfeld nicht näher beleuchtet. Durch die weitgehend unkritische Zeichnung der Figuren und seine unentschiedene Haltung verliert der Film an Glaubwürdigkeit.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

M

Männersache Deutschland 2009, R: Gernot Roll, D: Mario Barth, Dieter Tappert

„Die klischeehaften Anekdoten in dem Film scheinen wie aus den Bühnenauftritten von Mario Barth recycelt: Männer pupsen und trinken bis zum Umfallen Alkohol, Frauen plappern und überlassen dem Begleiter stets die Rechnung. Und das Fremdwort Diarrhöe wird mit Diagnostik verwechselt. ‚Männersache‘ ist eine harmlose deutsche Komödie mit Berlin-Kolorit. Wahrscheinlich bliebe der Streifen mit seinem wenig originellen Drehbuch an der Kinokasse eher unbeachtet, wenn nicht Mario Barth mit von der Partie wäre.“ (Mainpost) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Marley & Ich USA 2008 R: David Frankel, D: Owen Wilson, Jennifer Aniston

„‚Marley & Ich‘ hat gleich drei blonde Stars zu bieten: einen Labrador sowie Jennifer Aniston und Owen Wilson. Die Schauwerte stimmen also; inhaltlich ist das Werk so komplex wie ein Hundefutter-Werbespot, allerdings deutlich länger (115 Minuten). Aniston und Wilson spielen ein Journalistenpaar in Florida, Hund Marley dient als Ersatzkind, das sich allen halbherzigen Erziehungsversuchen fröhlich widersetzt. Regelmäßig demoliert das sabbernde Monster die Wohnung und frisst auch schon mal eine teure Halskette oder den Anrufbeantworter. Das Chaos steigert sich noch, als die Familie wächst. Die rührselige Komödie von Regisseur David Frankel (‚Der Teufel trägt Prada‘) wirkt wie ein Märchen aus einer anderen Zeit: Floridas Wirtschaft boomt, Journalisten werden mit Gehaltsverdopplungen belohnt, Mutti bleibt brav zu Hause, und obwohl im Film 13 Jahre vergehen, altern die beiden menschlichen Hauptdarsteller überhaupt nicht. Wau!“ (Der Spiegel) H, HB,H HL, KI, OL

Milk USA 2008, R: Gus Van Sant, D: Sean Penn, Emile Hirsch

„Spielfilm über das Leben und die politische Karriere von Harvey Milk, der in den 1970er-Jahren zum ersten offen bekennenden homosexuellen Stadtverordneten der USA wurde, wenige Jahre später aber einem Attentat zum Opfer fiel. Das geschickt mit den Zeitebenen spielende Bio-Pic über eine charismatische Persönlichkeit, die den Idealismus der Gay-Rights-Bewegung mit politischem Pragmatismus verband. Durch den wechselseitigen Bezug von Privatem und Politischem entsteht nicht nur ein eindrucksvolles Zeitbild, sondern auch ein überzeugendes Porträt, das Milk nicht auf ein Podest hebt, ihm und anderen mutigen Aktivisten der 1970er-Jahre aber ein würdiges Denkmal setzt.“ (filmdienst) HH

Monsters vs. Aliens USA 2009, R: Rob Letterman, Conrad Vernon

„‚Monsters vs. Aliens‘ ist die Zukunft des Kinos – jedenfalls wenn man dem Dreamworks-Studio glaubt, das große Hoffnungen auf das 3-D-Verfahren setzt, mit dem dieser Animationsfilm hergestellt wurde. Doch das Ergebnis enttäuscht. Die Geschichte um ein paar Monster, die von den Menschen in Labors gehalten werden und eines Tages gegen Außerirdische in den Kampf ziehen, ist weniger phantasievoll als etwa die ‚Shrek‘-Filme. Zwar machen die 3-D-Effekte Spaß und sind dezent eingesetzt, doch leider gehen dem Drehbuch, an dem auch die Regisseure Rob Letterman und Conrad Vernon mitgearbeitet haben, nach der Hälfte des Films die Ideen aus. 3-D hilft wenig, wenn Figuren und Story flach sind.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Mord ist mein Geschäft, Liebling Deutschland 2008 , R: Sebastian Niemann, D: Rick Kavanian, Nora Tschirner

„Auftragskiller Toni hat sich beim letzten Job verliebt, hat jetzt aber erstmal die Mafia am Hals. Keinohrhäschen Nora Tschirner spielt wieder die Rolle, die wohl ihr Markenzeichen werden wird: verschusselte Unschuld plus kokette Kessheit. Sie schenkt einem Film, der durch die Genres (Klamotte, Screwball-Komödie, Krimiparodie) taumelt und nicht so genau weiß, wo er hin will, liebenswerten Charme. Hauptopfer dieser kruden Mixtur ist Rick Kavanian, der als Killer eine smarte Screwball-Figur verkörpern soll und gar nicht der fulminante Comedian sein darf, als den man ihn kennt.“ (tip) HB

N

96 Hours Frankreich 2008, R: Pierre Morel, D: Liam Neeson, Maggie Grace

„Liam Neeson spielt einen US-Geheimagenten im Ruhestand, dessen 17-jährige Tochter von albanischen Menschenhändlern entführt, unter Drogen gesetzt und als Sexsklavin meistbietend versteigert wird. Im Alleingang, mit all seinen im Staatsdienst gelernten kampftechnischen Mitteln, macht der Vater rambo-mäßig alle Schurken nieder. Harter Stoff für Actionfans. Französischer Kino-Abklatsch der TV-Serie ‚24‘.“ (tip) H, HB, HH, HL

Notorious B.I.G. USA 2009, R: George Tillman Jr., D: Jamal Woolard, Angela Bassett

„‚Notorious B.I.G.‘ erzählt von Leben und Tod des Rappers gleichen Namens. Produzent ist Sean Combs, weltbekannt unter seinen Künstlernamen Puff Daddy und P. Diddy. Er war es, der Anfang der Neunziger die Karriere von Notorious B.I.G. anstieß. Combs damaliger Geniestreich bestand darin, den Drogendealer Christopher Wallace öffentlichkeitswirksam in den Rapper Notorious B.I.G. zu verwandeln, der die alten Geschäfte zwar aufgegeben hat, aber nicht aufhören kann, von ihnen im Sprechgesang zu erzählen. Viele Millionen Platten verkauften die beiden mit dieser Erfolgsformel. Dass Wallace die Vergangenheit nicht hinter sich lassen kann und seine Geschichte ihn einholt, als er 1997 erschossen wird, gibt diesem Leben nun seine filmreife Tragik. Das Erstaunliche an der sonst recht konventionellen Filmbiografie ist die Detailgenauigkeit, mit der sich der Hauptdarsteller Jamal Woolard die Körpersprache und Mimik des Rappers bis ins letzte Zucken der Mundwinkel angeeignet hat.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Nur ein Sommer Deutschland/Schweiz 2008, R: Tamara Staudt, D: Anna Loos, Stefan Gubser

„Auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht gebraucht zu werden, damit findet sich die tatkräftige und attraktive Eva (Anna Loos) nicht ab und verdient sich den Sommer über auf einer Schweizer Almhütte Geld als Melkerin. Von der ostdeutschen Plattenbausiedlung geht es also in die alpine Bergwelt, wo der Alm-Alltag indes eher derb und anstrengend denn idyllisch ist. Mit der Zeit gewinnt die resolute junge Frau jedoch den Respekt und die Zuneigung ihres granteligen Arbeitgebers. Harmlose romantische Komödie um einen deutschen „Wirtschaftsflüchtling“, die in bildgewaltigem Heimatfilm-Ambiente zwar nicht über Niveau, aber durchaus charmant unterhält.“ (Rheinischer Merkur) HB, HH, KI

O

Old Joy USA 2006, R: Kelly Reichardt, D: Daniel London, Will Oldham / Originalfassung mit Untertiteln

„Zwei alte Freunde, die vor Jahren in einer Wohngemeinschaft lebten, verabreden sich zu einem Wanderausflug, um eine tief im Wald gelegene heiße Quelle zu finden. Doch schon kurz nach dem Wiedersehen wird deutlich, dass sich beide auseinander gelebt haben und nur noch wenig miteinander anzufangen wissen. Die wortkarge Spannung löst sich, als sie am überwältigenden Ziel ihrer Wanderung angekommen sind. Ein minimalistisch inszenierter Film, der die Entfremdung der Protagonisten auf kontemplative Weise erfahrbar macht und durch Auslassungen und kluge Zurückhaltung mit stiller Schönheit beglückt.“ (filmdienst) HB

P

pereSTROIKA Deutschland 2008, R: Christiane Büchner, D: Kel O‘Neill, Ty Jones

„Dokumentation über eine ehemalige ‚Kommunalka‘, eine Gemeinschaftswohnung in St. Petersburg, deren vier Eigentümer versuchen, die Immobilie mit Hilfe zweier Maklerinnen möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Ein erhellender Film, der mit einer beweglichen Handkamera die Wohnung kunstvoll erforscht und mit den Bewohnern in teilweise verblüffend offenherzigen Kontakt kommt. Dabei werden nicht nur bizarr anmutende Einblicke in den postsowjetischen Wohnungsmarkt, sondern auch in die Lebenswelt des heutigen Russlands vermittelt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Die Perlenstickerinnen - Brodeuses Frankreich 2004, R: Eléonore Faucher, D: Lola Naymark, Ariane Ascaride / Origialfassung mit Untertiteln

“Eine ungewollt schwangere junge Frau will ihr Kind in der französischen Provinz zur Welt bringen und es danach zur Adoption freigeben. Als sie eine ältere Frau kennenlernt, die ihren Sohn bei einem Unfall verloren hat, liefert ihnen ihre leidenschaftliche Hingabe fürs Sticken erste Impulse der Annäherung, woraus sich eine tiefe Freundschaft entwickelt, die für beide von beträchtlichem Gewinn ist. Das subtil entwikkelte und inszenierte Spielfilmdebüt visualisiert seine symbolische Ebene durch eine einfühlsame Bildsprache, wobei die Kamera unaufdringlich und sensibel die Freundschaft zwischen den Generationen beobachtet.“ (filmdienst) HB

Prinzessin Lillifee Deutschland 2009, R: Alan Simpson, Ansgar Niebuhr

„Nachdem die Bücher von Monika Finsterbusch um Prinzessin Lillifee und ihre Freunde die Mädchenherzen im Sturm erobert haben, erscheint jetzt der gleichnamige Film, jedoch mit einer ganz neuen Geschichte. Als animierter Zeichentrickfilm in klassischer Manier wird er der Bilderbuchaufmachung mit seinen Rosa- und Glitzereffekten gerecht. Ebenso nah an der Buchvorlage ist die Figur Lillifee in ihrem vielschichtigen Charakter gezeichnet: Es geht nicht nur um eine oberflächliche Welt, sondern auch um Ärger, Verzweiflung und Selbstbewusstsein.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

R

Rachels Hochzeit USA 2008, R: Jonathan Demme, D: Anne Hathaway, Rosemarie Dewitt

„Ein dreitägiges Hochzeitsfest wird zum Offenbarungsort existenzieller Abgründe, verdrängter Traumata und familiärer Konflikte. Demme knüpft an die experimentelle Frische seines Frühwerks an, und erinnert zugleich, stilistisch wie thematisch, an Dogma-Filme wie ‚Das Fest‘. Giftig, warmherzig, bitter, hippiesk.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde USA 2008, R: Eric Brevig, D: Brendan Fraser, Josh Hutcherson

„Zwar hat Regisseur Eric Brevig, ein Spezialist für Spezialeffekte, die klassischen Illustrationen der Buchausgaben akribisch nachempfunden. Gleichwohl bleibt seine sehr freie Adaption des Abenteuerromans von Jules Verne ganz der Oberfläche verhaftet. Denn kein verschrobener Hamburger Gelehrter macht sich hier auf den Weg ins Erdinnere, um dort an die Grenzen menschlicher Erkenntnis zu stoßen. Statt dessen führt, als moderner Geologe im Muscle Shirt, der „Mumien“-Star BrendanFraser die unterirdische Rutschpartie mit dem Drive eines akademischen Drittmitteleinwerbers an.“ (tip) HB

Religulous USA 2008, R: Larry Charles

„Der wortgewandte amerikanische Komiker und Fernsehmoderator Bill Maher trifft Gläubige in der ganzen Welt um sie vor laufender Kamera lächerlich zu machen. Ein respektloser Schenkelklopfer mit blasphemischer Botschaft, der seinen Machern trotz einiger Oberflächlichkeiten einen Platz im Fegefeuer sichern sollte.“ (tip) H, HH, KI, OL

RocknRolla Großbritannien 2008, R: Guy Ritchie, D: Gerald Butler, Tom Wilkinson

„Ein Londoner Gangsterboss der alten Schule möchte ein fettes Immobiliengeschäft mit einem russischen Oligarchen machen, doch Randgestalten und Untergebene pfuschen dazwischen. In Guy Ritchies Gangsterkomödie werden coole Posen eingenommen und große Sprüche geklopft, bis ein uncooler Schrumpfungsprozess einsetzt.“ (tip) H, HB, HH

Der rosarote Panther 2 USA 2009, R: Harald Zwart, D: Steve Martin, Jean Reno

„US-Komiker Steve Martin schlüpft zum zweiten Mal in die Rolle des legendären Inspektor Clouseau. Das Original aus den Sechzigern mit Peter Sellers bleibt weiter unerreicht, aber diesmal macht Steve Martin seine Sache schon wesentlich besser. Es gibt drei hochkomische Slapstick-Nummern (unter anderem im Schlafzimmer des Papstes), viele blöde Witze und einen großartigen John Cleese als Chefinspektor Dreyfus. Im letzten Drittel geht dem Film allerdings die Puste aus. Die Handlung (Clouseau jagt Diamantendieb) ist natürlich weitgehend überflüssig und nur Vorwand für Blödsinn in jeder Preisklasse.“ (tip) H, HB, HH, HL

S

Der seltsame Fall des Benjamin Button USA 2008, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Cate Blanchett

„Ein langer Film über das Sterben im Gewande einer epischen Romanze, deren Titelheld (Brad Pitt) im Körper eines Greises zur Welt kommt und diese rückwärts alternd als Säugling wieder verlassen muss. Dazwischen liegen achtzig Jahre voller wunderlicher Expeditionen um den Globus, durch das Labyrinth des Schicksals und direkt in das menschliche Herz, die Regisseur David Fincher mit profunder Melancholie und unfassbar subtilen Spezialeffekten inszeniert. Ein modernes Märchen, unvergesslich und unverzichtbar.“ (tip) HB, KI

Das siebente Siegel Schweden 1956, R: Ingmar Bergman, D: Gunnar Björnstrand, Max von Sydow

„Ein heimkehrender Kreuzritter findet seine Heimat von der Pest verwüstet vor und fordert den Tod zu einem Schachspiel heraus, das zu der nie endenden Frage um die Existenz Gottes wird. In den Ereignissen und Begegnungen weniger Tage offenbart sich die existentielle Not einer Gesellschaft am Abgrund. Im Rückgriff auf die Tradition mittelalterlicher Mysterienspiele meditiert der mit großer künstlerischer Kraft gestaltete Film über den Verlust von Sinnbezügen und die Suche nach Haltepunkten in einer neuzeitlichen Welt. Eine symbolträchtige Allegorie, geprägt von bitterer Skepsis.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin USA 2009, R: P. J. Hogan, D: Isla Fisher, Hugh Dancy

„Es gibt Leute, für die der Kauf schöner Kleidung eine Art Hobby ist. Für Rebecca Bloomwood hingegen ist Shopping ein Muss. Deshalb hat sie neben Bergen von Kleidern auch Berge unbezahlter Rechnungen. Und auf denen sitzt sie erstmal fest - denn ihren Job ist sie auch gerade losgeworden. Aus den sieben Bergen dieses Schlamassels befreit sie aber schon bald ein gut aussehender Märchenprinz. Knallbuntes Modefest in the City ohne Sex – so bleibt‘s Walt-Disney – und kindgerecht. Dazu passend sehen auch die Darsteller aus wie charakteristisch überzeichnete Trickfiguren. Ein Film klebriger als Zuckerwatte.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI

Slumdog Millionär Großbritannien/USA 2008, R: Danny Boyle, Loveleen Tandan, D: Dev Patel, Freida Pinto

„Danny Boyle ist mit seinem unter schwierigsten Umständen in Indien gedrehten Film über zwei Brüder, die der Armut in Mumbai entfliehen wollen, ein großer Wurf gelungen. Die Globalisierungsversion von Charles Dickens’ ‚Oliver Twist‘, in der ‚Wer wird Millionär?‘ clever als Rahmenhandlung dient, bietet einen beklemmenden Blick auf Mittellosigkeit und Elend, ist aber doch stets erfüllt vom nicht zu bändigenden Enthusiasmus der Hauptfigur, deren Leben in einem Rausch von Farben und Klängen vor dem Zuschauer vorüberzieht - Bollywood made in the West. Unwiderstehlich gut.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

So glücklich war ich noch nie Deutschland 2009, R: Alexander Adolph, D: Devid Striesow, Nadja Uhl

„Nach seinem Dokumentarfilm ‚Die Hochstapler‘ taucht Alexander Adolph für sein Spielfilmregiedebüt erneut in die Welt der notorischen Betrüger ein. David Striesows wirkt in der Hauptrolle dabei so echt, dass man ihm alles abkaufen würde. Und auch Nadja Uhl und Jörg Schüttauf können mit intensiven Performances überzeugen. Regisseur und Drehbuchautor Adolph tariert die Balance zwischen Komik, Tragik und Groteske genau aus. Gelungenes deutsches Schauspielerkino.“ (Blickpunkt:Film) HB

Spritztour USA 2008, R: Sean Anders, D: Josh Zuckerman, Amanda Crew

„Weil er bald aufs College kommt und nicht als Loser dastehen will, lässt Ian nichts unversucht, seine Unschuld zu verlieren: Im Online-Chat bändelt er mit einer offenherzigen Blondine an, die seinem jungfräulichen Dasein ein Ende bereiten soll. Um Mrs. Tasty zu treffen, machen sich Ian und seine Freunde Lance und Felicia auf den Weg in das 800 Kilometer entfernte Knoxville. Als eifersüchtige Ehemänner und betrunkene Amish People für Chaos sorgen, entwickelt sich ihr Kurz-trip zu einer wahnwitzigen Irrfahrt. Obwohl die Story das Zeug für ein stimmungsvolles Roadmovie gehabt hätte, gelingt nur eine solide Teeniekomödie für Fans von „Party Animals“ & Co.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI

Stellet Licht - Stilles Licht Mexiko/Frankreich 2007, R: Carlos Reygadas, D: Cornelio Wall, Maria Pankratz

„Magische Bilder in unendlich langen Einstellungen entführen den Zuschauer in die Welt der Mennoniten: tiefreligiöse deutschstämmige Bauern in Mexiko. Vordergründig geht es um den inneren Konflikt eines siebenfachen Vaters, der zwei Frauen liebt. Aber eigentlich handelt die Geschichte vom Zauber der Langsamkeit.“ (Cinema) HH

Stilles Chaos Italien 2008, R: Antonello Grimaldi, D: Nanni Moretti, Blu Yoshimi

„‚Stilles Chaos‘ herrscht im Leben des italienischen TV-Managers Pietro (Nanni Moretti), seitdem seine Frau gestorben ist und er sich um seine Tochter Claudia kümmern muss. Fortan verbringt Pietro seine Tage auf einem kleinen Platz vor Claudias Schule und wartet bis Unterrichtsschluss auf sie. Aus dem Kommen und Gehen von Freunden, Verwandten und Kollegen, die ihn dort aufsuchen, entwickelt der Film einen bizarren und bezaubernden Reigen. Antonello Grimaldis Leinwand-Adaption des Romans von Sandro Veronesi ist ein einfühlsamer und überraschend humorvoller Film über Trauerarbeit ganz eigener Art. Und weil Hauptdarsteller Moretti, der in seinen Filmen oft mit übertouriger Egozentrik nervt, sich diesmal weit zurücknimmt, wird er zum ruhigen Zentrum eines emotionalen Wirbels.“ (Der Spiegel) H, HL

T

Twilight – Biss zum Morgengrauen USA 2008, R: Catherine Hardwicke, D: Kristen Stewart, Robert Pattinson

„‚Twilight – Biss zum Morgengrauen‘ zeigt eine Gruppe von Vampiren, die so mitleiderregend bleich aussehen, dass der Kinozuschauer sofort den Impuls verspürt, Blut für sie zu spenden. Catherine Hardwickes Adaption des Romanbestsellers von Stephenie Meyer ist ein völlig anämischer Film, in dem das Blut nicht mal in Wallung geraten darf. Der hübsche Vampir Edward (Robert Pattinson) verliebt sich in die Highschool-Schönheit Bella (Kristen Stewart), doch weil sexuelle Erregung im Nu seine Eckzähne erigieren lässt, bleiben die beiden keusch und werfen sich statt dessen in Zeitlupe schmachtende Blicke zu. Ein pubertäres Liebesdrama mit dem Biss der dritten Zähne.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI

U

The Unborn USA 2008, R: David S. Goyer, D: Odette Yustman, Gary Oldman

„Der renommierte Drehbuchautor David S. Goyer (‚Dark City‘, ‚The Dark Knight‘) will mit seiner Regiearbeit ein paranormales Puzzlespiel liefern, verfällt dabei aber typischen Teenhorrorthriller-Konventionen. So gelingt die Schilderung der düsteren Atmosphäre, doch der verworrene Plot benutzt zu viele Klischees. Als Popcorn-Unterhaltung funktioniert Goyers jüdische Antwort auf Friedkins Genreklassiker „Der Exorzist“ trotzdem.“ (Blickpunkt:Film) BHV, H, HB, HH, KI, OL

Underworld: Aufstand der Lykaner USA 2009, R: Patrick Tatopoulos, D: Rhona Mitra, Bill Nighy

„Der Vampirfürst Viktor hält sich in seinem Schloss eine Horde von Lykan-Werwölfen als Sklaven – bis der Lykaner Lucian eine Rebellion entfacht. Ausgerechnet Viktors Tochter Sonja entpuppt sich als Komplizin und Geliebte von Lucian - und wird somit zur Todfeindin ihres Vaters. Da das Prequel zu ‚Underworld‘ und ‚Underworld: Evolution‘ die Anfänge der uralten Fehde schildert, musste Kate Beckinsale (Viktors spätere Adoptivtochter Selene) durch die neue Hauptdarstellerin Rhona Mitra ersetzt werden. Für die Fangemeinde dürfte der Reiz ohnehin vor allem darin bestehen, dass die Geschichte erstmals aus der Sicht der Lykaner erzählt wird. Dass gerade diese arg künstlich aussehen, ist schade – aber verzeihlich: Dank Bill Nighy gefriert einem trotzdem das Blut in den Adern.“ (Cinema) HB, HH

V

Vorbilder ?! USA 2008, R: David Wain, D: Paul Rudd, Seann William Scott

„Seann William Scott und Paul Rudd sind einmal mehr zwei dieser Typen, die nicht richtig erwachsen werden wollen. Ausgerechnet sie werden (wegen Fahrerflucht) zu 150 Stunden Sozialdienst verdonnert, die sie als Mentoren für entwicklungsgestörte Jugendliche abarbeiten sollen. Die ihnen anvertrauten Schützlinge, der frühreife Ronnie und Augie, der besessen ist von einem mittelalterlichen Rollenspiel, stellen sich als harte Nüsse heraus. Der Teenagerfilm begibt sich nur selten unter die Gürtellinie und überzeugt stattdessen als Geschichte vom gegenseitigen Lernen.“ (tip)HB

Der Vorleser USA 2008, R: Stephen Daldry, D: Kate Winslet, David Kross

„Oscarwürdig ist die Darstellerleistung der Winslet, die in ‚Der Vorleser‘ den brüchigen Menschen hinter in Monstergestalt spielt. Aber auch der Rest des Ensembles braucht hinter der Leistung der weiblichen Hauptrolle nicht anstehen. Da ist vor allem David Kross (‘Krabat‘), der den jugendlichen Liebhaber spielt. Wie selbstverständlich füllt er die anspruchsvolle Rolle an der Seite von Kate Winslet. Ganz beiläufig verliebt sich sein Charakter in die viel ältere Frau mit dem dunklen Geheimnis und lässt das ganze schwierige Konstrukt von Bernhard Schlinks Bestsellers vor allem eines erscheinen: glaubwürdig. Sensationell ist auch Lena Olin, die Mutter und Tochter in einer Doppelrolle spielt. Mit der gebrechlichen einzigen Überlebenden eines Massakers an Juden im Zweiten Weltkrieg einerseits und (Jahre später angesiedelt) ihrer inzwischen längst erwachsenen Tochter gibt sie eine kleine, aber feine Performance. Es sind vor allem die vielen Details, die an diesem Film von bleibendem Wert sind.“ (epd-film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Vorstadtkrokodile Deutschland 2009, R: Wolfgang Becker, D: Manuel Steitz, Nora Tschirner

„Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchklassikers um eine Kinderbande, die ein kriminelles Trio entlarvt. Der Film verlegt die Geschichte aus den Siebzigern in die Gegenwart, bietet aber noch ein Stück Ruhrgebietsflair. Die lakonische Erzählweise der Vorlage wird allerdings oft durch aufgebauschte Actiondramatik ersetzt.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

W

Warnung vor einer heiligen Nutte Deutschland/Italien 1970, R: Rainer Werner Fassbinder, D: Eddie Constantine, Lou Castel

„Während der Vorbereitungen zu einer Spielfilmproduktion entfalten sich verschiedenartige Beziehungen zwischen Schauspielern und Technikern, entwickelt sich eine gereizte Stimmung, in der sich Antipathien, Langeweile, neurotische Konkurrenzängste und eitle Selbstgefälligkeit mischen. Der verspätet eintreffende Regisseur, ein genialischer Despot, ordnet das organisatorische wie zwischenmenschliche Chaos rücksichtslos zu eigenen Zwekken. Fassbinders Resümee und Neubeginn nach neun Filmen; eine sarkastische Selbstbespiegelung der Branche in der Tradition von Godard und Fellinis „8 1/2“.“ (Lexikon des internaionalen Films) HH

Watchmen – Die Wächter Großbritannien/USA 2009, R: Zack Snyder, D: Carla Gugino, Jeffrey Dean Morgan

„Die starfreie Verfilmung des Meta-Comic-Klassikers versucht sich in der Reduktion von Komplexität und rettet dennoch aus der monumentalen, multiperspektivischen Vorlage von Alan Moore und Dave Gibbons manchen schönen Moment ins Kino. Angesiedelt in einem alternativen 80er-Jahre-Universum am Rande des Atomkriegs erzählt „Watchmen“ von sehr menschlichen, selten sympathischen Kostümhelden, die in den USA für rechte Ordnung sorgen wollen und nun selbst das Opfer einer Verschwörung werden.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Die wilden Hühner und das Leben Deutschland 2008, R: Vivian Naefe, D: Michelle von Treuberg, Lucie Hollmann

„Nach den Erfolgen mit den beiden Vorgängerfilmen um die jugendliche Mädchengang der „Wilden Hühner“ kommt ein abschließender dritter Teil im gleichen Stil. Am Beispiel der Begebenheiten einer Klassenfahrt wird erzählt wie Sprotte und ihre Kameradinnen dem Bandenleben nun langsam entwachsen und das Erbe der „Hühner“ in jüngere Hände legen. Da macht sich zwangsläufig auch ein wenig Melancholie breit. Dass die verschiedenen kleinen Geschichten wie gehabt eher offen und ohne abschließende Problemlösung enden, macht diesen wie die anderen „Hühner“-Filme sympathisch.“ (tip) HB

Willi und die Wunder dieser Welt Deutschland 2008, R: Arne Sinnwell

„In der Kinofassung der ARD-Kindersendung „Willi wills wissen“ entdeckt TV-Reporter Willi Weitzel die Wunder der weiten Welt. Er reist nach Australien, Kanada, Japan und in die Sahara und kommt so hinter einige der großen Geheimnisse unseres Planeten - vom Alltag der Ameisen bis zu den Tricks der Sumoringer. TV-Sendung, die im Kino nur Fans erfreut.“ (tip) H, HB,HH, HL, KI, OL

Winnetoons – Die Legende vom Schatz im Silbersee Deutschland 2008, R: Gerd Ludewig

“Winnetoons - Die Legende vom Schatz im Silbersee“ ist das erste Kinoabenteuer der sehr frei nach Karl May entstandenen TV-Animationsserie, die seit Jahren erfolgreich auf dem ‚Kinderkanal‘ läuft. Die Story hat mit dem alten Pierre Brice-Klassiker ‚Der Schatz im Silbersee‘ außer dem Titel aber nicht mehr viel gemein. Für Kinder, die die TV-Serie mögen, ist die Kinokarte für ‚Winnetoons – Die Legende vom Schatz im Silbersee‘ sicher Pflicht. Alle kleinen Kinofans, die spannende Abenteuergeschichten mögen, werden den Film ebenfalls toll finden.“ (Eltern) H, HB, HH, KI, OL

The Wrestler USA 2008, R: Darren Aronofsky, D: Mickey Rourke, Evan Rachel Wood

„Randy ‚The Ram‘ Robinson (Mickey Rourke) legte in den 1980er-Jahren eine fabelhafte Karriere als Wrestler hin. Nun lebt er in einem abgehalfterten Wohnwagen, muss sich mit mies bezahlten Auftritten und Anabolika über Wasser halten. Er ist ein Wrack, seine Ohren und sein Herz funktionieren nicht mehr richtig, die Beziehung zur Tochter ist erkaltet – allein die Aufmerksamkeit der Stripperin Cassidy spendet ihm Trost. Schnörkellos dringt Regisseur Darren Aronofsky in das Leben seiner Figur ein, inspiziert ihre Aufbruchsversuche, das Leiden und das Scheitern. Dieses tragische Porträt mit seiner erzählerischen Wucht trifft tief in die Magengrube.“ (Rheinischer Merkur) H, HH, OL

Z

Zeiten des Aufruhrs USA 2008, R: Sam Mendes, D: Kate Winslet, Leonardo DiCaprio

„‚American Beauty‘-Regisseur Sam Mendes kratzt wieder am amerikanischen Traum und führt dabei fort, was der Untergang der „Titanic“ beendete. Leonardo DiCaprio und Kate Winslet spielen die Eheleute Frank und April Wheeler, die in den 1950er-Jahren unkonventionell leben wollen, sich jedoch in der Tristesse ihres Alltags als Büroangestellter und Hausfrau verlieren. Eine Reise nach Paris soll den großen Aufbruch darstellen. Aus der 1961 erschienenen Romanvorlage von Richard Yates über die Resignation in der Ehe und den Druck der gesellschaftlichen Konvention hat Mendes einen kraftvollen Film geschaffen, der mit vier Golden Globes nominiert wurde.“ (Rheinischer Merkur) HB