UNTERM STRICH

Das sei ein extrem seltener Glücksfall bei den Grabungen auf der Schwäbischen Alb, meinte Conard. Die Figur sei extrem detailliert geschnitzt. Auffällig sei die Betonung der Geschlechtsorgane, während Gesicht, Arme und Beine kaum ausgearbeitet und stark verkürzt dargestellt seien. Es handele sich mit großer Sicherheit um einen künstlerischen Ausdruck von Fruchtbarkeit.

Bislang waren aus dieser Phase der Altsteinzeit lediglich Tierdarstellungen bekannt. Die „Venus“ aus dem „Hohlen Fels“ beweise nun, dass sich Menschen deutlich früher als bisher gedacht mit der Darstellung menschlicher Körper beschäftigt hätten. Auf der Schwäbischen Alb wurden in den vergangenen 100 Jahren rund 25 Elfenbeinschnitzereien gefunden, darunter das weltweit älteste Musikinstrument.