UNTERM STRICH

Kuba feiert eine kleine Kulturrevolution: Heute wird das berühmte Londoner Royal Ballet zum ersten Mal in seiner 78-jährigen Geschichte in Havanna auftreten; Ende Oktober gehen die New Yorker Philharmoniker dort auf Tournee. Damit umgehen die USA und Großbritannien zum ersten Mal ihr Embargo gegen die kommunistische Insel. Das Ballett ehrt die Tanzlegende Alicia Alonso, die bis zu Castros Machtübernahme im Jahr 1959 das kubanische Nationalballett leitete.

„Wir teilen Schweden mit der Welt“, verspricht das schwedische Kulturinstitut Svenska Institutet (SI) – ein Slogan, der in der Krise auf die Probe gestellt wird. Denn das schwedische Außenministerium hat gerade seinen Plan bekannt gegeben, mit dem Pariser SI sein einziges Auslandsinstitut zu schließen. „Die Regierung scheint ihr Interesse an Kulturthemen verloren zu haben“, kontert das Institut, das seit 38 Jahren in Paris besteht, jährlich 100.000 Besucher anlockt und mit dem Goethe-Institut vergleichbar ist. „Das ist keine gute Botschaft zu Beginn der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft.“ 4.000 Protestunterschriften haben die Pariser bisher gesammelt; die endgültige Entscheidung will Stockholm noch im Laufe des Sommers treffen.