DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL

Es kommt knüppeldick. Der blaue Storch von Biegen, einem Örtchen nahe Frankfurt (Oder), könnte ein „schwarzer Schwan“ sein. So nennt es die Wissenschaft, wenn eine als wahr geltende Regel, zum Beispiel die, dass es nur weiße Schwäne gäbe, durch eine einzige Ausnahme in sich zusammenfällt. Störche galten bis dato eher als schwarz-weiß. Jetzt ist in Niedersachsen noch ein zweiter „Blauer“ aufgetaucht. Experten sind sich aber einig, dass das Ganze wohl keine Laune der Natur, sondern eher auf ein Farbbad zurückzuführen ist. Denn die Tiere scheinen sich gern mal im Dreck zu suhlen, etwa auf Müllkippen. Daher soll wohl auch die blaue Farbe kommen, zumal das Putzverhalten des Brandenburger Vertreters ziemlich auffällig ist. Der Trick mit der Farbe scheint zu funktionieren, denn das türkisfarbene Gefiederwunder in Biegen hat Gesellschaft bekommen, von einer Dame im klassisch weiß-schwarzen Kleid. Blau scheint bei den Frauen im Storchenreich gut anzukommen. Und warum soll beim Storch nicht gelten, was beim Menschen längst Gewohnheit ist? Blau ist man einfach kontaktfreudiger. JAN SCHEPER