UNTERM STRICH

Wo er ist, ist ganz unten. Nun laufen Mel Gibson sogar seine evangelikalen Fürsprecher davon. Einst war der Schauspieler und Regisseur des umstrittenen Spielfilms „Die Passion Christi“ (2004) der Liebling evangelikaler Christen in den USA: Sie bewunderten ihn als Leuchtturm des Glaubens im Sündenpfuhl Hollywood, als frommen Familienvater, der konservative Werte hochhielt. Doch seitdem Anfang Juli Tonbandaufnahmen im Internet auftauchten, auf denen Gibson seine Exfreundin Oksana Grigorieva übel beschimpfte, gehen Freunde und Bewunderer auf Distanz. Auf den Aufnahmen ist zu hören, wie der 54-Jährige seiner früheren Partnerin mit dem Tod droht, sie schwer atmend rassistisch beschimpft. Bereits 2006 hatte Gibson nach einer Festnahme wegen Trunkenheit am Steuer laut Polizeiprotokoll antisemitische Tiraden von sich gegeben. Damals sprangen ihm evangelikale Organisationen zur Seite und kürten ihn 2007 zum „einflussreichsten Christen in Hollywood“. Dieser Tage schweigt sich das christlich-konservative Lager zu Gibsons erneuten Entgleisungen aus. Und das will schon was heißen.