Die iranischen Behörden haben dem Dokumentarfilmer Mojtaba Mirtahmasb, der zusammen mit Jafar Panahi den Untergrundfilm „This Is Not a Film“ gedreht hat, untersagt, das Land zu verlassen, meldete Variety. Am Montag wurde sein Pass am Teheraner Flughafen, wo er einen Flug nach Paris buchen wollte, eingezogen, seine Familienangehörigen durften fliegen. Mirtahmasb wollte mit seiner Familie nach Frankreich reisen, um den französischen Kinostart von „This Is Not a Film“ zu unterstützen, bevor er weiter zum Toronto Film Festival geflogen wäre. Neben seinem Pass wurde Mirtahmasbs Gepäck samt Laptop beschlagnahmt. Noch im Mai durfte der Iraner der Weltpremiere des Werkes, das fast komplett in Panahis Wohnung mit Digitalvideo und einem iPhone für nur 4.500 Dollar aufgenommen wurde, in Cannes beiwohnen. Allen iranischen Filmemachern gewidmet, wurde der Film auf einem USB-Stick versteckt in einem Kuchen nach Frankreich geschmuggelt. Die iranischen Behörden wissen wahrscheinlich, dass der Film in Cannes war, als er dorthin flog. Jafar Panahi, der mit seinen kritischen Filmen über die iranische Regierung bekannt geworden ist, wurde verboten, innerhalb der nächsten zwanzig Jahre bei Filmen Regie zu führen oder sie zu produzieren. Das Verbot hinderte ihn jedoch nicht daran, „This Is Not a Film“ zu drehen.