KUNSTRÄUME

dOCUMENTA (13): Auf ihrer Reise durch sechs deutsche Kunstakademien kommt Carolyn Christov-Bakargiev, die künstlerische Leiterin der nächstes Jahr in Kassel stattfindenden Kunst-Welt-Ausstellung, auch nach Hamburg. Nachdem der letzte Termin ausgefallen war, soll heute das erwartete öffentliche Gespräch über ihre Pläne stattfinden. Hamburg: Heute, Do, 24. November, 18 Uhr, Aula der Hochschule für bildende Künste, Lerchenfeld 2

Claudia Kapp – YOUYOU: Fünfkanalige Sonnenaufgänge, kreisende Flaschen, suchende Hunde und seltsame Lebensentwürfe: Die Preisträgerin des zwölfmonatigen New York-Stipendiums 2010 thematisiert in ihren Videos das „Pursuit of Happiness“, das US-amerikanische, in der Verfassung festgeschriebene Glücksversprechen. Oldenburg: Eröffnung: Heute, Donnerstag, 24. November, 19 Uhr, Edith-Russ-Haus für Medienkunst, Katharinenstraße 23, Di – Fr 14 – 18, Sa + So 11 – 18 Uhr. Bis 29. Januar. www.edith-russ.haus.de

Cathy Wilkes: Mit Einmachgläsern, Vogelkäfigen, Mobiltelefonen, Wasserhähnen und einem Pflug, mit Stofftieren und Schaufensterpuppen, mit Krippen und Krawatten, mit Flasche und Hammer, Pinsel und Palette entwickelt die junge Künstlerin aus Nordirland in raumgreifenden Installationen für jeden Ausstellungsort neue Erzählfragmente. Dem stehen kleinformatige, meist abstrakte, aber materialintegrierende Malereien gegenüber und vervollständigen das Raum-Bild. Bremen: Eröffnung: Morgen, Freitag, 25. November, 19 Uhr, GAK, Gesellschaft für aktuelle Kunst, Teerhof 21, Di – So 11 – 18, Do bis 21 Uhr. Bis 19. Februar. www.gak-bremen.de

Eröffnungsstücke: Das Koch- und Waschhaus auf dem Gelände des ehemaligen, zwischen 1903 und 1907 erbauten Marine- und Garnisonslazaretts in Kiel wurde in ein Atelierhaus umgebaut. Zur Eröffnung am letzten Dienstag präsentieren sich KünstlerInnen und DesignerInnen des Vereins Haus 8 mit exemplarischen Gemälden, Graphiken, Zeichnungen und Kunstobjekten, aber auch mit Konzepten zu Kommunikation, Design und Architektur in einer Ausstellung: Zu sehen sind Arbeiten von Anders Christensen, Ute Diez, Zuzana Hlinakova, Uta Hoepner-Neutze, Anke Landau, Anke Müffelmann, Gudrun Nehlsen, Wübke Rohlfs Grigull, Chilli Seitz, Tamer Serbay und Verena Voigt. Kiel: Atelierhaus im Anscharpark, Heiligendammer Str. 15, Do – So 15 – 18 Uhr. Bis 13. Dezember

Shimabuku: Der 1969 im japanischen Kobe geborene und heute in Berlin lebende Künstler erhielt letzten Sonntag den alle drei Jahre vergebenen und mit 5.000 Euro dotierten Overbeck-Preis. In der dazugehörigen Ausstellung mit Installationen, Objekten und Videoarbeiten inszeniert er ungewöhnliche und poetische Begegnungen und Grenzverschiebungen, von denen einige bereits auf der Biennale in São Paulo, Brasilien, gezeigt und weiterentwickelt wurden. So trifft im Video „Fish & Chips“ ein lebender Fisch eine Kartoffel und ein weiterer Komplex behandelt die gemeinsame Reise von einem seltenen Oktopus mit dem Künstler von Südjapan zum Fischmarkt nach Tokyo und zurück ins Meer. Lübeck: Overbeck-Gesellschaft, Kunstverein Lübeck, Königstraße 11, Di – So 10 – 17 Uhr. Bis 15. Januar. www.overbeck-gesellschaft.de

Thomas Hirschhorn – Untere Kontrolle: Der Schweizer Künstler ist der diesjährige Träger des Kurt-Schwitters-Preises. Und seine überbordenden Materialcollagen sind dem Namensgeber des Preises auch stark geistesverwandt. So hat Thomas Hirschhorn am originalen Ort des kriegszerstörten ersten MERZbaus, im Garten eines Neubaus in der Waldhausenstraße 5, die „Kurt Schwitters-Plattform“ gebaut, die jedermann zur Beschäftigung mit dem Kunstkonzept des künstlerisch stets weiterwirkenden Collagen-Meisters aus Hannover auffordert. Und in der „Einblickshalle“ des Museums stellt Hirschhorn die zusammenimprovisierte Welt zur Anregung des Denkens wortwörtlich auf dem Kopf: Spruchbänder mit Parolen, Kriegsbilder und Bierflaschen, Bücher und Turnschuhe und weiteres Zeugs eines provisorischen Camps sind mit dem in allen seinen Installationen immer wieder benutzten Paketklebeband weitgehend kopfüber montiert und fordern zur sitzenden oder lagernden Kontrolle von unten auf. Hannover: Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz, Di 10 – 20, Mi – So 10 – 18 Uhr. Bis 15. Januar. www.sprengel-museum.de HAJO SCHIFF