UNTERM STRICH

Marxistischer Denker: Der Philosoph Hans Heinz Holz ist tot. Nach Angaben seiner Witwe Silvia Markun verstarb er am Sonntag in der Schweiz, wie die in Berlin erscheinende Tageszeitung junge Welt berichtet. Holz wurde am 26. Februar 1927 in Frankfurt am Main geboren, kam als 17-Jähriger wegen Widerstands gegen das Naziregime in Gestapohaft und begann 1945 ein Philosophiestudium. Bereits in dieser Zeit arbeitete er als Autor für Zeitungen. Nach seiner Promotion bei Ernst Bloch war er Redakteur bei der Zeitung Deutsche Woche. Als er 1971 in Marburg eine Professur für Philosophie erhielt, galt das als Politikum; an der Freien Universität Berlin war seine Berufung, die sich linke Studenten gewünscht hatten, abgelehnt worden. Von 1978 bis zu seiner Emeritierung lehrte er in Groningen, Niederlande.

Auszeichnung: Der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer bekommt in diesem Jahr die Leo-Baeck-Medaille. Bei der Überreichung in der Nacht zum Dienstag in New York hält Außenminister Guido Westerwelle die Laudatio. Das Leo-Baeck-Institut vergibt den Preis an Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die deutsch-jüdische Aussöhnung verdient gemacht haben. Kiefer reflektiere und kritisiere in seiner Arbeit die Mythen und Chauvinismen, die letztlich die Nazis an die Macht gebracht hätten, hieß es beim Leo-Baeck-Institut. Seine Bilder würden die Ambivalenz seiner Generation gegenüber dem deutschen Nationalismus und dessen Einfluss auf die Geschichte beschreiben.