TANZFLÄCHEN
: Schubladenjongleure

Zumindest in der Stimme von Sängerin Sunna findet der eine oder andere Rezensent noch die reflexhaft gesuchte Elfenhaftigkeit. Ansonsten lässt sich die fünfköpfige Bloodgroup von der isländischen Ostküste schwer in die in vorauseilendem Gehorsam herausgezogenen Schubladen stecken. Statt Andacht und selbstgebastelten Videoschnipseln gibt es hier Schweiß auf der Tanzfläche und jede Menge Lichtblitze. Aber selbst da lassen sich die Schubladen gar nicht so schnell auf- und zuziehen, wie das Quintett die Register wechselt: viel 80er-New-Wave, vertracktes Elektro-Geknatter, Popduette, Detroit-Maschinismus und Ólafur Arnalds Streicherarrangements gibt es dann natürlich doch noch. In Island gelten sie übrigens längst als eine der besten Livebands. Und hierzulande steht jetzt zumindest das preisgekrönte und Kritiker-beweihräucherte zweite Album „Dry Lands“ in den Regalen. MATT

■ Hannover: Sa, 27. 1., 20 Uhr, Café Glocksee, Glockseestraße 35; Flensburg: So, 28. 1., 20 Uhr, Volksbad, Schiffbrücke 67; Hamburg: Mo, 29. 1., 20 Uhr, Uebel & Gefährlich, Felstraße 20