JAZZCOVER
: Vom Sumpf zu den Wurzeln

Bisweilen so Tom-Waits-esk umhergerumpelt ist das „Slow Motion Orchestra“, das Solveig Slettahjell für ihr letztes Album „Tarpan Seasons“ auf ihre Streifzüge durch die Stile und großen Themen des Lebens mitgenommen hat, als sei ein nordischer Fjord mitten im südstaatlichen Sumpf keine unmögliche Laune der Natur: eine melancholische Musiklandschaft aus alkoholgetränkten Der-Wirt-fegt-schon-Walzern, zerbrechlichen Singer/Songwriter-Miniaturen, poppigem Jazz und sehnsuchtsvollem Country, in Zeitlupe, mit sterbenden Trompeten und schleppend-erdigen Rhythmen. Mit ihrem aktuellen Album „Antology“ kehrt die Dozentin an der Osloer Musikakademie, längst als eine der ausdrucksstärksten Stimmen Norwegens anerkannt, nun wieder zu ihren Wurzeln zurück. Nur begleitet von Morten Qvenild am Piano gibt es ausschließlich Coverversionen von Abbas „The Winner Takes It All“ bis Leonard Cohens „Famous Blue Raincoat“. MATT

■ Bremen: Fr, 24. 2., Glocke, 20 Uhr, Domsheide 4-5; Hannover: So, 26. 2., 20 Uhr, 20 Uhr, Pavillon, Lister Meile 4; Hamburg: Mo, 27. 2., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstr. 36