OTTMARFADO – 60 ZEILEN FÜR DEUTSCHLAND

Ob der alte Mann noch immer auf seinem Stuhl in der Sonne brutzelt und stier auf ein paar Bälle starrt, ist nicht bekannt, ebenso wenig wie die Menge Trollinger, die Gerhard Mayer-Vorfelder sich vorher, quasi als inneren Sonnenschutz, einverleibt hat. Bekannt geworden ist mittlerweile aber – und das ist ohnehin das Allerwichtigste –, dass der sich für allmächtig haltende Präsident des Deutschen Rumpler Bundes (DRB) unter dem Druck der vernünftigen Öffentlichkeit eingeknickt ist. Heißt: „MV“ hat zwar nicht gemerkt, dass es ziemlich bekloppt ist, einen wie Christoph Daum zum Bundestrainer machen zu wollen, aber er hat immerhin mitbekommen, dass es unter Umständen sogar seinen Kopf als DFB-Boss kosten könnte, sollte er es dennoch tun. Der 71-Jährige hat aus diesem Anlass sogar eigens eine Erklärung an die Presse geschickt, die da lautet: „Ich stehe seit Tagen in Kontakt mit Ottmar Hitzfeld. Irgendwelche Kontakte mit anderen Trainern, auch mit Christoph Daum, hat es weder direkt noch indirekt gegeben.“ Das ist schön, weil mittlerweile ohnehin jedes Kind in Fußballland weiß, dass es nur ein Ottmar Hitzfeld gibt, der es richten kann; ob es ganz der Wahrheit entspricht, kann allerdings bezweifelt werden. Anlass hierfür liefert der Kölner Express, in dem Christoph Daum sich zu Wort meldet und sagt: „Es gab eine Anfrage seitens des DFB.“ Per Post sei diese bei ihm eingegangen, Absender: der Präsident himself.Wie auch immer: Mittlerweile hat sich MV in Sevilla mit Ottmar Hitzfeld zu Verhandlungen getroffen, zwei Stunden sollen die beiden miteinander geplaudert haben. Ergebnis: Hitzfeld hat sich Bedenkzeit erbeten – und will in dieser auch mit Frau Hitzfeld über den neuen Job reden. Die wollte mit ihrem Ottmar ursprünglich ein Jahr Pause vom Fußball machen, lenkt aber ein: „Wenn er es wirklich will, lege ich ihm keine Steine in den Weg.“ Schließlich geht es um Deutschland! ket