die anderen über die usa im irak
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Zur formellen Machtübertragung im Irak schreibt am Dienstag die konservative britische Zeitung Daily Mail: Nichts symbolisiert das katastrophale Abenteuer der Briten und Amerikaner im Irak eindringlicher als die Art und Weise der Machtübertragung. Diese großartige „Feier der Demokratie“ musste in aller Heimlichkeit um zwei Tage vorgezogen werden – und Minuten später schon macht sich Zivilverwalter Paul Bremer davon. Wäre die Besatzung ein Erfolg gewesen, hätte eine minutiös organisierte Medienberichterstattung stattgefunden, genauso wie bei der Invasion im vergangenen Jahr. Doch die traurige Wahrheit ist natürlich, dass es einfach nichts zu feiern gibt.

Die russische Tageszeitung Iswestija schreibt zum selben Thema: Alles klingt logisch. Wenn eine Großmacht in einem „kleinen Krieg“ spürt, dass sie sich in einen Partisanen- und Terrorkampf verstrickt, ist früher oder später eine solche Entscheidung nötig. Man muss eine örtliche Elite auf seine Seite ziehen und eine Armee aus Einheimischen aufbauen. Das Gleiche tat schon Nixon, als er erkannt hatte, dass der Vietnamkrieg in einer Sackgasse steckte. Damals gingen die Amerikaner nach dem Motto vor: „Sollen die Asiaten sich doch gegenseitig umbringen.“ Nun hat Bush, beunruhigt über seine sinkende Popularität vor den Wahlen, sich für genau die gleiche Lösung entschieden.