dänische und polnische zeitungen über kochs wahldebakel in hessen
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Die liberale dänische Zeitung Information staunt: Bei unserem großen südlichen Nachbarn Deutschland kann man mit Fremdenfeindlichkeit nicht länger Politik machen oder Wahlkämpfe gewinnen. Das ist vorbei. Der tägliche Rechtspopulismus, wie wir ihn hier in Dänemark jeden Tag erleben, funktioniert in Deutschland nicht.

Politiken aus Kopenhagen ergänzt: Das sollte in anderen europäischen Ländern wie Dänemark, Frankreich, der Schweiz, Österreich, Italien, den Niederlanden oder Belgien Anlass zum Nachdenken sein. Hier kann man immer Stimmen mit Ausländerfeindlichkeit gewinnen, und nur wenige üben sich dabei in Zurückhaltung.

Dänemarks konservative Jyllands Posten hingegen meint: Die SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti steht für ein Betondenken unter dem Motto „Zurück zu den Siebzigern“, das bei der Parteispitze in Berlin Stirnrunzeln erzeugt. Man kann Antworten auf die Herausforderungen der Globalisierung nicht in Hessen suchen.

Auch Polens Rzeczpospolits findet: Die Wahlergebnisse in Hessen und Niedersachsen haben bestätigt, dass es heute hinter der Oder in Mode ist, dem Kapitalismus zu misstrauen und auf die Reichen mit dem Finger zu zeigen. Die Berliner Republik unterscheidet sich immer mehr von der stabilen Bonner Republik Adenauers und Kohls.