die anderen über die olympischen sommerspiele 2008 in peking
:

Die Mailänder Zeitung Corriere della Sera schreibt: Die Wirkung der Olympischen Spiele auf die Hauptstadt, in der 16 Millionen Einwohner auf der Fläche Belgiens wohnen, ist explosiv: Allein 2007 wurden 43 Milliarden Euro investiert. Die Olympiade hat Arbeit und Geld gebracht. Gleichzeitig wurden in 2006 und 2007 120.000 Wohnungen abgerissen, eineinhalb Millionen Menschen wurden gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und an den Stadtrand zu ziehen, um so für neue Bauwerke Platz zu machen. Dass Peking das alles zu verbergen versucht, ist eine nervende Wahrheit. Der Propaganda-Apparat verdient die erste Goldmedaille: für seine Lügen.

Le Monde, Paris, kritisiert: Die Unterdrückung Oppositioneller ist eine schlechte Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Peking. Die chinesischen Dissidenten fordern keineswegs den Sturz der Kommunistischen Partei Chinas. Sie verlangen lediglich die Einhaltung von Gesetzen, die die Partei selbst verabschiedet hat. Doch die Regierenden betrachten die Dissidenten als das Sandkorn im Getriebe der gewaltigen Propaganda-Maschine, die in den kommenden Monaten angeworfen wird. Es ist höchste Zeit, dass die Demokratien von der Regierung in Peking verlangen, die Verpflichtungen zu erfüllen, die sie der internationalen Gemeinschaft gegenüber eingegangen ist.