die anderen über sarkozy in irland und den eu-reformvertrag
:

Die Neue Zürcher Zeitung meint: Im Gegensatz zur ungestümen Eile Sarkozys, ein Patentrezept zu finden, übt die irische Regierung Geduld. Immerhin scheint Sarkozy in Dublin begriffen zu haben, dass sein ambitiöser Terminplan Makulatur ist.

Der Standard in Wien kommentier: Die EU-Ebene ist so etwas wie der friedliche Ausgleich völlig konträrer egoistischer Länder mittels Kompromiss. Daher ist es völlig richtig, wenn die EU-Partner den Iren Klarstellungen anbieten. In Ländern mit Volksabstimmungstradition ist es selbstverständlich, dass über bestimmte Politiken öfter abgestimmt wird, wenn sich Bedingungen ändern. Das ist das Wesen der direkten Demokratie.

Die Presse aus Wien findet: Er war der falsche Mann am falschen Ort. Ein neuerliches Referendum in Irland, auch wenn dies von Sarkozy und vielen seiner EU-Kollegen nun erwogen wird, wäre ein fataler Fehler. Den Lissabon-Vertrag auf Biegen und Brechen durchzuboxen, würde die Stimmung noch verschlechtern, würde das Unverständnis der Bürger für diese Union verstärken.

Le Midi Libre aus Montpellier meint: Er ist nicht der Einzige in der EU, der meint, ein neues Referendum in Irland sei der einzige Ausweg aus der institutionellen Krise. Doch dies zu Beginn der französischen Präsidentschaft zu fordern, war zumindest eine diplomatische Ungeschicklichkeit.