die anderen über marketing in denver
:

Der Züricher Tages-Anzeiger schreibt zum Wahlparteitag der US-Demokraten: Hinter dem Gerangel um die Rolle der Clintons steckt die Angst des Obama-Lagers, das Power-Paar werde den demokratischen Präsidentschaftskandidaten durch eine übertriebene Selbstinszenierung überschatten. Nun kann Hillary Clinton beweisen, wie sehr ihr an einem demokratischen Sieg im November gelegen ist: Sie muss ihre Anhängerinnen davon überzeugen, dass Barack Obama die demokratische Nominierung verdient hat. Hadert die Partei mit sich selber und lehnt ein Teil der demokratischen Wähler Obama ab, dürfte dessen Sieg beim Urnengang im November in weite Ferne rücken.

ABC aus Madrid kommentiert: Es ist nicht zu erwarten, dass der Parteitag der Demokraten in Denver nähere Aufschlüsse über die Person des künftigen Kandidaten Barack Obama zutage bringen wird. Das Treffen wird im Gegenteil dazu dienen, Schwächen zu vertuschen. Obama hat gezeigt, dass er ein ausgezeichneter Kandidat ist. Nun muss sich noch herausstellen, ob aus ihm auch ein guter Präsident werden kann. Der Parteitag in Denver wird jedoch ablaufen wie alle Treffen dieser Art: Es wird Marketing betrieben. Was man eigentlich bräuchte, wird es nicht geben, nämlich Hinweise darauf, ob Obama in der Lage sein wird, die wichtigste Macht der Welt zu führen.