die anderen über die rechte Koalition in Israel
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Die österreichische Tageszeitung Die Presse kommentiert: Gerne wird darauf verwiesen, dass es in der Geschichte oft rechte Regierungen waren, die die Kraft für Friedensschlüsse aufbrachten. Und auch Netanjahu war in seiner ersten Amtszeit als Premier friedfertiger, als er jetzt dargestellt wird. Schließlich war er es, der in Wye Plantation einem israelischen Teilabzug aus den besetzten Gebieten zustimmte. Netanjahu ist ein Opportunist, und auch Lieberman dürfte einer sein. Doch auch das gibt keinen Anlass zu Hoffnung. Opportunisten passen sich an die jeweilige Situation an. Und im Moment sieht die Lage auf israelischer und palästinensischer Seite so aus: radikaler Stillstand.

Die konservative, polnische Rzeczpospolita meint: Wenn man es hingegen hart formuliert, kann man Angst bekommen, dass Israel diplomatischen Selbstmord begeht. Zusätzlich kommt das zu einer Zeit, in der Israel zum Boykott der „Durban II“ genannten UNO-Konferenz aufgerufen hat, die Rassismus und Xenophobie thematisiert. Israel weiß, dass es dort das Hauptobjekt der Kritik sein wird. Die Nominierung eines solchen Politikers zum Chef der Diplomatie wird sicher nicht helfen, Durban II zu boykottieren. Denn die Nominierung bewirkt auch, dass es sich jeder westliche Politiker dreimal überlegen wird, ob er den Chef des israelischen Außenministeriums treffen will.