Grüne stänkern wegen Airbus

Die niedersächsischen Grünen haben die Entscheidung von Airbus kritisiert, die Werke in Varel und Nordenham an das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB zu verkaufen. Diese Lösung sei nur eine „Schönwetterlösung“, erklärten sie am Freitag in Hannover. Was mit Werken und Arbeitsplätzen passieren werde, sei immer noch nicht geklärt. Den Grünen zufolge kontrolliert der US-amerikanische Finanzinvestor Cerberus die neuesten Entwicklungen. OHB sei „nur das Türschild“, sagte der grüne Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel.

Cerberus erwerbe in der Regel Firmen oder beteilige sich an deren Schulden um sie anschließend umzustrukturieren und an Dritte zu veräußern. OHB selbst sei viel zu klein, um die notwendigen Investitionen zu tätigen. Das staatliche Engagement sei begrenzt, weil Beihilferichtlinien beachtet werden müssten. Alles hänge davon ab, welche langfristigen Pläne der Finanzinvestor hege. Wenzel kritisierte, dass Ministerpräsident Wulff (CDU) nie ernsthaft auf eine Lösung hingearbeitet hätte, die den Verbleib der Werke im Konzern vorsieht. „Erst nach den Landtagswahlen wird sich erweisen, was mit den Arbeitsplätzen in Varel und Nordenham passiert.“

Der Verkauf der beiden Werke ist Teil des Sparprogramms „Power08“, das darüber hinaus die Streichung von insgesamt 10.000 Stellen vorsieht, darunter 3.700 in Deutschland. Dadurch will der Flugzeugbauer bis 2012 jährlich zwei Milliarden Euro einsparen. TAZ