Klassenziel verfehlt

Noch fehlen tausende Unterschriften: Volksinitiative für besseren Unterricht verläuft schleppend

Acht Monate nach dem Start fehlen der von Eltern ins Leben gerufenen Volksinitiative für besseren Unterricht an niedersächsischen Schulen noch tausende Unterschriften. „Wir sind wirklich davon ausgegangen, das sei ein Selbstläufer“, sagte einer der Initiatoren, Michael Johannes, am Freitag in Hannover. Offenbar sei die Planung zu „blauäugig“ gewesen. Die Initiative Braunschweiger Eltern fordert mehr Lehrer, kleinere Klassen und zusätzlichen Förderunterricht. Wenn sie bis zum 10. April kommenden Jahres 70.000 Unterschriften sammelt, muss sich der niedersächsische Landtag mit dem Thema befassen.

„Bildung ist das einzige Gut, das einem rohstoffarmen Land wie Niedersachsen dauerhaft Wohlstand sichern kann“, begründet die Initiative ihr Anliegen. Allein durch den Ausfall von Schulstunden erhielten niedersächsische Kinder bis zur zehnten Klasse jedoch etwa ein Schuljahr zu wenig Unterricht. Vor allem in sprachlichen und naturwissenschaftlichen Bereichen mangele es an Investitionen und Fachlehrkräften. „Fächer wie Latein oder Physik werden nur reduziert unterrichtet oder auch mal für ein Jahr komplett gestrichen, weil die Lehrkräfte einfach nicht vorhanden sind.“

Dass bisher nur wenige Unterschriften gesammelt wurden, belege, „dass es um die Unterrichtsversorgung in Niedersachsen nicht so schlecht bestellt sein kann“, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums. „Wir haben immerhin die größte Anzahl von Lehrkräften im aktiven Schuldienst, die es in der Geschichte des Landes gegeben hat.“ DPA