Das Tina-Prinzip

Die Spitzenkandidatin der niedersächsischen Linken kämpft für Chancengleichheit. Sie weiß, wovon sie spricht

Die frisch gewählte Fraktion der Linken im niedersächsischen Landtag will nach dem Tina-Prinzip arbeiten: There is no alternative – es gibt keine Alternative. So lautet auch der Spitzname von Spitzenkandidatin Kreszentia „Tina“ Flauger. „Je stärker wir werden, desto sozialer wird die SPD“, sagt die 41-jährige Datenverarbeitungskauffrau aus Wildeshausen.

In der Landespolitik ist Flauger – wie die gesamte Fraktion – noch völlig unbeleckt. 2005 scheiterte sie knapp daran, ein Bundestagsmandat zu ergattern. Bislang arbeitet sie im Wahlkreisbüro des Bundestagsabgeordneten Axel Troost. In der Linken-Fraktion will sie Haushalts- und Finanzexpertin werden. Außerdem will sich die ehrenamtliche Richterin gegen Kinderarmut und für mehr Chancengleichheit engagieren. Weitere linke Forderungen: gebührenfreie Bildung, Kampf gegen Armut mit Hilfe einer Vermögens- und Börsenumsatzsteuer sowie Arbeitsplatzerhalt durch Privatisierungs-Stopp.

Flauger wuchs als Tochter eines Kieler Handwerkers mit drei Geschwistern auf 40 Quadratmetern auf. „Ich weiß“, sagt die Spitzenkandidatin, „was es heißt, wenn man als Kind ausgegrenzt wird, weil man nicht mit den anderen gemeinsam ins Kino gehen kann.“

KSC/FOTO: DPA