urdrüs wahre kolumne
: Das ganze System ist betroffen
Hätte ich im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen möglichst schockierenden Film über die Folgen der Nikotinaufnahme zu drehen, ich würde die nächste Demonstration der Gastronomen gegen das Rauchverbot in Kneipen ganz einfach mit der Kamera aufnehmen: Ein wahrer Elendszug grau-eingefallener Kaputtnicks, der dem Aufruf des Branchenverbands zum Protestzug nach Hannover folgte. Auf dieser Geisterbahn wurde selbst dem größten Skeptiker deutlich, wie lebenswichtig der Schutz der Kneipengänger und Beschäftigten ist!
Per Eigenlob durch Pressemitteilung stellt das Hamburger „House of Trend“ am Jungfernstieg sein „Herz für das gestresste Verkaufspersonal“ unter Beweis – ausgerechnet dadurch, dass die „Anlaufstelle vieler Fashion-Victims“ in Zukunft auch schon mal bis 23 Uhr geöffnet ist: „So geben wir Beschäftigten des Einzelhandels die Möglichkeit, entspannt nach dem eigenen Feierabend zu shoppen.“ Wir aber wissen: Die Late-Night-Shopper und die Krampfaderschwadrone des Einzelhandels machen sich kaputt, der Dealer macht Kasse – es hat schon für weniger Zynismus Backenfutter gegeben!
Die Internetseiten der CDU-Ortsvereine in Schleswig-Holstein sind von unbekannten Hackern für mehrere Stunden mit türkischen Fahnen und Parolen versehen worden, was Landesgeschäftsführer Daniel Günther so kommentierte: „Das ganze System ist betroffen.“ Statt sich nun zu freuen über das hohe Maß technologischer Integration, das in diesem Coup zum Ausdruck kommt, hat die Union Strafanzeige gestellt. Dabei hat vielleicht ja auch nur Helmut Kohls türkische Verwandtschaft den Alten grüßen wollen.
Droht das Bremer „Christival“ unter dem Druck der selbsterzeugten Stürme unterzugehen? Wie Geschäftsführer Heiko Linke jetzt auf der Homepage bekanntgab, wurden den Schwulenmissionaren und von Röschen von der Leyen beschirmfrauten Glaubensstreitern wegen der kontroversen Diskussionen bereits diverse Seminarräume und Veranstaltungszentren aufgekündigt, sodass den Interessenten schon empfohlen wird, auf Alternativangebote auszuweichen. Auch unterm Dach seines Vaters Bernd Linke in Bremen ist derweil jede Menge Ach: Gegen den Marketingmann wurde ein Vollstreckungsantrag über 1.500 Euro gestellt, weil dieser Betrag einem ehemaligen Mitarbeiter zugesprochen, aber offenbar nicht aufgebracht werden konnte. Ob DER HERR unter diesen Umständen beim Christival eine Kollekte gestattet?
Dass in vielen Lehrern der Wunsch existiert, ihre Schüler umzubringen, belegt vermutlich auch der Fall einer Grundschullehrerin in Göttingen, die just vor ihrer eigenen Lehranstalt die zulässige Höchstgeschwindigkeit nahezu um das Doppelte überschritten hatte und damit Spitzenreiterin bei der Radarkontrolle war. Vielleicht fährt sie sonst ja ganz zivil.
Nicht aufregen über die schwarz-grüne Koalition in Hamburg! Zum Ausgleich für die Hinnahme der Elbvertiefung haben die wackeren GAL-ier nämlich durchgesetzt, dass auf der Insel Neuwerk mindestens drei Positionen für Storchennester eingerichtet werden, weiß aus zuverlässiger Quelle ULRICH „Immer positiv“ REINEKING
