kraftwerk moorburg
: Kletterfische sind keine Klimaretter

Eine klitzekleine Detailentscheidung wird zum schweren Rückschlag für die Hamburger Grünen in Sachen des umstrittenen Kohlekraftwerks Moorburg: Das Oberverwaltungsgericht glaubt an das Funktionieren von Fischtreppen und deshalb kann der Schutz von elbaufwärts gelegenen Naturschutzgebieten nicht zur Verhinderung des Kraftwerksbaus herangezogen werden.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Der Hinweis des Gerichts offenbart, auf welch tönernen Füßen die Argumentation der grün-alternativen Koalitionäre gegen das Prestigeprojekt ihres schwarzen Partners stehen. Moorburg war nicht mehr zu verhindern, als die Grünen in die Regierung gingen, die wirklich entscheidenden Weichen waren längst gestellt. Wenn sie nun Argumente suchen, die weit außerhalb der Stadt angesiedelt sind, ist offensichtlich, dass es sich um verzweifelte Rückzugsgefechte handelt.

Natürlich, die grüne Basis erwartet, dass man sich mit Händen und Füßen wehrt. Aber die Gefahr, dabei ins Polittheater abzugleiten ist groß.

Vielleicht wäre es doch besser gewesen, den eigenen Leuten nach der Wahl reinen Wein einzuschenken, nach dem Motto: Ja, die CDU hat Moorburg praktisch wasserdicht gemacht – aber warum sollte uns das hindern, mit ihr in Zukunft eine bessere Politik zu machen?