Küstenautobahn kommt später

Die umstrittene Küstenautobahn A 22 im Nordwesten Niedersachsens wird voraussichtlich später als geplant fertig. „Vor dem Jahr 2020 wird kein Auto rollen“, sagte Holger Manthey von der Regierungsvertretung Lüneburg in Nordenham (Kreis Wesermarsch). Dort wird das Projekt seit Dienstag im Rahmen des Raumordnungsverfahrens erörtert. Umweltverbände kritisierten die Autobahnpläne. Nach Angaben des Nabu Niedersachsen wurden bislang keine Alternativen zu den vorgeschlagenen Trassen untersucht. Der BUND bemängelte, dass Vogelschutz- und FFH-Gebiete massiv von der geplanten A 22 betroffen seien. Die Grünen forderten, das Raumordnungsverfahren einzustellen.

Dabei wird der niedersächsische Streckenabschnitt der A 22 von der A 28 in Westerstede (Kreis Ammerland) über den Wesertunnel südlich von Bremerhaven bis zur Elbquerung bei Drochtersen (Kreis Stade) erörtert. Die Küstenautobahn soll die großen Fernverkehrsachsen der A 1 in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen durch eine nördlich liegende West-Ost-Verbindung entlasten. Die Planer erwarten dadurch auch mehr Luft an den Engpässen von Bremen und Hamburg und eine Bündelung des Schwerlastverkehrs. Unter anderem sollen die anwachsenden LKW-Transporte von den Containerhäfen Bremerhaven und dem neuen Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven auf eine geeignete Straße gelenkt werden. DPA