Und heute?

… prüfen die Bremer das Eis auf der Weser

Um Punkt zwölf Uhr werden sie wieder am Ufer der Weser aufmarschieren: Männer, als Heilige drei Könige kostümiert, andere mit Frack und Zylinder, und einer muss den Schneider spielen, der nach altem Brauch über die Weser geht. Denn: Die könnte zugefroren sein. „Bremer Eiswette“ nennt sich dieses Schauspiel, bei dem der Schneider immer noch weniger als 99 Pfund wiegen muss. Dabei ist die Weser zuletzt 1947 zugefroren, der Fluss fließt zu schnell. Der arme Schneider-Darsteller wird darum von einem Rettungsschiff an das andere Ufer gebracht. Und wer bei der Wette gewonnen und wer verloren hat, entscheidet nicht die Weser, sondern das Los.