Angst um die Medienmetropole

DPA-UMZUG Politiker und Gewerkschaften sorgen sich um den Medienstandort Hamburg

Die Entscheidung der Deutschen Presse-Agentur (DPA), ihre Redaktionen in Berlin zu konzentrieren und deshalb rund 170 Mitarbeiter aus Hamburg abzuziehen, stößt bei den Hamburger Parteien und den Gewerkschaften auf einhellige Kritik. Bürgermeister Ole von Beust (CDU) bedauerte den Umzug. Er habe sich für einen Verbleib der DPA stark gemacht, die Entscheidung aber nicht verhindern können. Positiv sei aber, dass neben der Verwaltung auch die Informationstechnik (IT) in Hamburg bleibe – der Bereich, in den die DPA auch zukünftig investieren wolle.

SPD-Politiker Uwe Grund sieht in den auf 2010 terminierten Umzugsplänen „eine bedauerliche Entscheidung gegen den Medienstandort Hamburg“. Nun müsse darüber nachgedacht werden, ob Hamburg „im immer härter werdenden Konkurrenzkampf der Medienbranche optimal aufgestellt“ sei. Der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Farid Müller fordert: „Hamburg muss ein Standortkonzept für Medien entwickeln.“

Die Medienexpertin der Linken, Kersten Artus, bezeichnete die Umzugspläne als „unverständliche und teure Entscheidung zu Lasten der Beschäftigten“. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Michael Konken, warnte die DPA-Entscheider davor, die Zentralisierung zum Jobabbau zu nutzen. Alle in Hamburg und Berlin wegfallenden Arbeitsplätze müssten in Berlin neu entstehen. MAC