Vattenfall will Elbe schonen

KOHLEKRAFTWERK Energieversorger plant Kühlturm, um ein Fischsterben im Sommer auszuschließen

Der Energiekonzern Vattenfall will das in Bau befindliche Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg mit einem Kühlturm ausstatten. Der Turm soll immer dann in Betrieb gehen, wenn die Kühlung mit durchlaufendem Elbwasser nicht möglich ist.

Mit der Entscheidung, den Bau eines Kühlturms zu beantragen, reagiert Vattenfall auf die Bedingungen, unter denen die Umweltbehörde den Betrieb erlaubt hat: Sollte das Elbwasser zu warm werden, sein Sauerstoffgehalt unter den für Fische kritischen Wert sinken oder zu wenig Wasser den Strom hinabfließen, darf Vattenfall nicht mehr im großen Stil Kühlwasser aus der Elbe pumpen. An gut 100 Tagen im Jahr könnte das der Fall sein.

Der Energiekonzern klagt zwar gegen diese aus seiner Sicht zu restriktiv ausgefallene wasserrechtliche Erlaubnis. Weil er aber nicht weiß, ob er sich damit vor Gericht durchsetzt und weil das Verfahren lange dauern kann, baut er mit dem Kühlturm vor. „Auch wenn beim Oberverwaltungsgericht ein Kompromiss herauskommen sollte, ergibt sich die Notwendigkeit für einen Kühlturm“, sagt Projektleiter Burkhard Römhild.

Werde per Turm gekühlt, müsse der Elbe nur ein Kubikmeter Wasser pro Sekunde entnommen werden, statt 64 Kubikmeter bei der Durchlaufkühlung. Vattenfall plane einen „Hybrid-Kühlturm“, der niedriger ist als die gängigen Kühltürme und auch niedriger als das Maschinenhaus des Kraftwerks. Zudem stoße er fast keine Dampfschwaden aus. Laufe der Kühlturm, sinke der Wirkungsgrad des Kraftwerks von 46,5 auf 45 Prozent.

Der Kühlturm entlaste die Elbe nicht, kritisierte der Umweltverband BUND. Weil er die Kraftwerksplanung verändere, müsse das Genehmigungsverfahren neu gestartet werden. KNÖ