Lizenz zum Stilllegen

VATTENFALL Krümmel abschalten fordern Greenpeace und Grüne

Wegen des Störfalls im Atomkraftwerk Krümmel haben die Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag dem Betreiber Vattenfall die Zuverlässigkeit abgesprochen. Es gebe „einen rechtlich belastbaren Ansatz, dem Unternehmen die Betriebserlaubnis zu entziehen“, sagte der Abgeordnete Detlef Matthiessen. Das Land müsse alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, um die Stilllegung des Reaktors zu erreichen. Bisher habe die Regierung nichts als „Maulheldentum“ an den Tag gelegt, sagte der grüne Abgeordnete.

Dazu zählen vor allem Aussagen von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) am Abend nach einem Treffen mit Vattenfall-Chef Tuomo Hatakka. Die jetzt beabsichtigte Reparatur in Krümmel „ist der letzte Versuch, den er hat. Wenn es dort wieder zu einer solchen Situation kommt, dann kümmere ich mich darum, dass dieses Kernkraftwerk abgeschaltet wird“, versprach der Regierungschef.

Das seien „billige Showelemente“, findet der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörn Thießen. Gegen die Profit-Interessen der Atomwirtschaft hülfen „keine markigen Worte“, sondern nur „messerscharfe gesetzliche Härte“. Deshalb solle Carstensen lieber die in der Kieler Landesregierung für Reaktorsicherheit zuständige SPD-Ministerin Gitta Trauernicht unterstützen.

Greenpeace forderte, Trauernicht solle Vattenfall die Betriebserlaubnis für Krümmel entziehen und den Reaktor stilllegen. Greenpeace-Aktivisten schweißten am Morgen schon mal die Werkstore zum Reaktorgelände zu, während Mitglieder der GAL vor dem Vattenfall-Kundencenter in Hamburg Fässer mit Atom-Kennzeichnung aufstellten. SMV