ürdrüs wahre kolumne
: Mitgegangen, mitgefangen
Beim obszönen Traditionsritual einer öffentlichen Vereidigung fielen im Städtchen Stadthagen angesichts der schwülen Witterung etliche der jungen Soldaten einfach so um und bekamen damit vom Gottvater persönlich einen Hinweis darauf, dass an der Hitzefront künftiger Auswärtsspiele noch ganz andere Risiken lauern. Das sollten auch die Besucher im wehrdienstfähigen Alter bedenken, wenn sie an diesem Wochenende beim „Tag der offenen Tür“ im Bremer Waldau-Theater von der Truppenbetreuung stimuliert werden sollten, sich für den Dienst in khaki verpflichten zu lassen. „Mitgegangen, mitgefangen!“ heißt es dann, und nix da: „Ich wollte doch nur die Raten für die Harley zahlen“ …
Mit Freude höre ich das Resultat von Recherchen des Hamburger Hygiene-Instituts, wonach es gerade in besseren Restaurants gang und gäbe ist, den groben Unfug weit her herantransportierter Mineralwasser internationaler Edelmarken dadurch zu konterkarieren, dass man die geleerten Designerflaschen für den täglichen Einsatz mit Billigwässerchen auffüllt. Auch wenn das Motiv vermutlich kalkulatorischer Natur ist – ein kreativer Schritt zur Reduzierung von luftverpestenden Transporten, der von mir mit dem schwarz-roten Umweltengel gewürdigt wird!
Von Hannover aus machte sich eine Internetbande über Jahre im Ebay-Verkauf von ebenso billigen wie gut gefälschten Bahntickets um kosten- und umweltbewusste Reisende verdient – und muss sich dafür vor dem Landgericht verantworten. Falls es bereits Nachfolger dieser verbraucherfreundlichen Initiative gibt, bitte ich um diskrete Kontaktaufnahme. Und um Angebote für eine kostengünstige Bahncard 100.
Ausgerechnet der Leiter der hannoverschen Goetheschule, Wilhelm Bredthaus, formulierte dieser Tage in schamloser Offenheit den sadistischen Steißpauker-Satz: „Bei uns gibt es nur Hitzefrei, wenn die Temperaturen unerträglich sind.“ Das hätte der durch und durch human denkende Namenspatron nie und nimmer durchgehen lassen, ist sich sicher ULRICH „Werther“ REINEKING
