Kommentar HSH-Chef Nonnenmacher: Das Omega des Alpha-Tiers

Sollte HSH-Chef Nonnenmacher Warnungen in den Wind geschlagen und die Bankenaufsicht bewusst getäuscht haben, wäre er nicht mehr im Amt zu halten.

Jetzt kommt es aber ganz dicke. Die neuesten Vorwürfe gegen die HSH Nordbank und ihren Chef Nonnenmacher klingen fast zu abenteuerlich, um wahr zu sein. Sollten sie es jedoch sein, ist Schluss. Dann hat das Alpha-Tier sein Omega gefunden.

Das A und O für den Vorstandsvorsitzenden einer Landesbank zweier Länder ist das Vertrauen der verantwortlichen Politiker in ihn. Vollmundige Rückendeckungen aus Hamburg sind jedoch nicht zu vernehmen, und auch aus Kiel dringt kein unterstützendes Wort. Das sind deutliche Signale für den politischen Rückzug. Im Amt hält ihn nur noch der Umstand, dass in Schleswig-Holstein die Regierungsbildung noch nicht abgeschlossen ist.

Das Abenteuerliche am Omega-Deal sind die mannigfaltigen negativen Erklärungen. Hat der damalige Finanzvorstand Nonnenmacher ein riskantes Geschäft ohne gründliche Prüfung genehmigt, spricht das nicht für ihn. Hat er nicht erkannt, wie riskant das Geschäft ist, wäre das auch kein Ruhmesblatt. Wenn er sich von einem betrügerischen Manager austricksen ließ, ebenfalls. Alle drei Optionen führen zumindest zu der Frage, wofür der Mann so gut besoldet wird.

Sollte Nonnenmacher aber die Warnungen aus dem eigenen Haus in den Wind geschlagen und zudem die Bankenaufsicht bewusst getäuscht haben, wäre er nicht mehr im Amt zu halten.

Dann ist Omega.

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