Nordbank blickt ohne Jubel in die Zukunft

HSH NORDBANK Verluste im Vorjahr auf ein Viertel gesenkt. Ab 2012 soll es wieder Dividende geben

Die HSH Nordbank ist nach Einschätzung des Vorstands wieder auf einem guten Weg, macht aber in diesem Jahr noch weitere Verluste. „Wir haben in allen wesentlichen Bereichen einen großen Schritt nach vorne tun können“, sagte Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher am Donnerstag in Hamburg.

Das vergangene Jahr beendete die HSH Nordbank mit einem Verlust von 679 Millionen Euro und damit weniger als geplant. Im Jahr zuvor hatte der Verlust 2,8 Milliarden Euro betragen und die Bank an den Rand des Abgrunds geführt. Nur durch neues Eigenkapital von drei Milliarden Euro und weitere zehn Milliarden Euro Bürgschaften der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein konnte die Bank eine Insolvenz abwenden.

Im Jahr 2011 werde die Bank wieder Gewinne erwirtschaften, sagte Nonnenmacher, ab 2012 Dividende erwirtschaften und ab 2013 oder 2014 für einen Verkauf an Investoren bereit sein. Dann entscheidet sich auch, ob die beiden norddeutschen Bundesländer mit Gewinn aus der Rettungsaktion herauskommen. Die Bürgschaften wurden bislang nicht in Anspruch genommen, müssen aber von der Bank mit jährlich rund 400 Millionen Euro bezahlt werden. Das ist mehr, als die Länder dafür an Kosten aufwenden. In zwei Jahren habe die HSH Nordbank aufgrund einer hochriskanten Geschäftspolitik 3,5 Milliarden Verlust gemacht, rechnete SPD-Finanzexperte Peter Tschentscher vor: „Das ist kein Grund zum Jubeln.“  (dpa/taz)